Die Kritiker

«Der Heckenschütze»

von
Story
Der Schwabe Peter Heiland ist frisch gebackener Polizist und sieht in seiner neuen Stadt Berlin die Chance seines Lebens. Dort wird er allerdings nicht von allen für voll genommen; speziell sein Chef hat Probleme damit, dass Peter manchmal mehr weiß als er. Aktuell treibt ein Heckenschütze sein Unwesen. Die SOKO hat allerdings Probleme damit, einen roten Faden in seinem Täterprofil zu finden.

Später stellt sich heraus, dass Peter Heiland unentbehrlich ist für das Projekt, da der Fall mehr mit seiner Vergangenheit zu tun hat, als man für möglich hielte. Um den Fall zu lösen, reist er wieder zurück ins Schwabenland, um dort einige Überraschungen zu erleben. Auch auf privater Ebene läuft alles drunter und drüber: Seine Freundin Eva hat keine Lust mehr auf ihn und die neue Kollegin Hanna bekundet Interesse.

Darsteller
Fabian Busch («Die Suche nach dem Schatz der Nibelungen») ist Peter Heiland
Karl Kranzkowski («Mordgeständnis») ist Ron Wischnewski
Stefanie Stappenbeck («Pizza und Marmelade») ist Hanna Iglau
Antonio Wannek («Der Fremde Gast») ist Sascha Gräter
Astrid Meyerfeldt («Guter Junge») ist Cordelia Meinert
Angelika Bartsch («Rothenburg») ist Sonja Michel

Kritik
Manfred Stelzer machte in naher Vergangenheit mit TV-Produktionen wie «Brennendes Herz» oder «Schokolade für den Chef» auf sich aufmerksam. Nun legt der Regisseur mit «Der Heckenschütze» einen mittelmäßig spannenden Thriller ab, der leider nicht immer überzeugen kann.

Die Produktion ist so aufgebaut, dass der Zuschauer mehr weiß als die Polizei selbst. Von Anfang an ist klar, wer der Heckenschütze ist und wo er lebt. Das ist allerdings in Thrillern nicht ungewöhnlich und schafft gewöhnlich Platz für einen Einblick in die Psyche eines Killers. Falls das das Ziel der Produktion war, wurde dieses zum Teil verfehlt. Die Szenen, in denen der Heckenschütze zu Hause ist und seiner seltsamen Beziehung zu Cordelia Meinert nachgeht, müssten für subtile Spannung sorgen. Dank einer uninspirierten Kameraführung und mittelmäßigen Schauspieldarbietungen entsteht diese nicht.

Insgesamt wirkt die Geschichte oft zu konstruiert. Besonders zum Ende hin, wenn es auf den großen Showdown hinausläuft, büßt sie an Glaubwürdigkeit ein. Auch die Motivation des Heckenschützen, Menschen umzubringen, fällt schon fast in den unglaubwürdigen bis lächerlichen Bereich.

Unterhaltsamer sind da schon die Szenen, in denen Fabian Busch am meisten zu sehen ist. Man kauft ihm den jungen Polizisten mit großer Begeisterung für den Beruf ab. Die Idee, den Hauptteil der Handlung ins Schwabenland zu verlegen, kommt der Geschichte zu Gute. Hier entstehen (zum Beispiel durch den dort ansässigen Polizisten) einige lustige Szenen.

Wenn man also nicht beachtet, dass der Film zeitweise sein eigentliches Ziel aus den Augen verliert und zu einem Heimatfilm mutiert, kann man den Film empfehlen. Von Must-See-TV ist er aber meilenweit entfernt. Nur die knifflige Schlusswendung hat es wirklich in sich...

Das ZDF zeigt «Der Heckenschütze» am Montag, den 8. September 2008, um 20.15 Uhr als Free-TV-Premiere.

Kurz-URL: qmde.de/29613
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