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Warum «Wetten, dass..?» in den USA keine Chance hatte

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Mit der Adaption von «Wetten, dass..?» wurde das US-Network ABC im Sommer nicht glücklich. «Wanna bet?» erwies sich als Quoten-Leiche - was allerdings zu erwarten war, wie Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei meint.

Foto: ABCKaum zu glauben, aber wahr: Gerade mal etwas mehr als ein viertel Jahrhundert hat es gedauert, ehe die größte Fernsehshow Europas auch in die bunte Welt der Vereinigten Staaten Einzug gehalten hat. Inzwischen ist der Spuk schon wieder vorbei – nur rund drei Millionen Amerikaner sahen zu.

Ein Witz, gemessen an der Einwohnerzahl der USA und vor allem verglichen mit den immer noch zwölf Millionen Zuschauern, die Thomas Gottschalk in Deutschland nach wie vor mit «Wetten, dass..?» erreicht – von den Zuschauern in Österreich, der Schweiz und Südtirol mal ganz zu schweigen. Wie schwierig ist es also, ein bewährtes deutsches Konzept den Amerikanern vorzusetzen?




Foto: ABCDie Antwort ist gar nicht leicht zu finden, schließlich hat die US-Version, die in den vergangenen Wochen bei ABC unter dem Titel «Wanna bet?» zu sehen war, mit dem gewohnten «Wetten, dass..?» eigentlich nicht mehr viel am Hut. Mal abgesehen davon, dass es eine mit Promis besetzte Couch und eben Wetten, die auch schon hierzulande gesehen wurde, gibt. Doch das alleine macht aus «Wanna bet?» eben noch lange kein «Wetten, dass..?».

Eine solche Show, wie es sie bei uns seit nunmehr 27 Jahren gibt, würde im schnelllebigen US-Fernsehen höchstwahrscheinlich ohnehin nicht funktionieren. Man stelle sich vor, eines der großen US-Networks würde an sechs Abenden im Jahr drei Stunden Sendezeit freiräumen für maximal fünf Wetten und ein wenig Smalltalk – unvorstellbar. Ganz so leicht ist der Zauber von «Wetten, dass..?», der hierzulande zweifelsohne in den letzten Jahren deutlich an Kraft verloren hat, nicht zu transportieren.

Foto: ABCDas hat man bei der Umsetzung der amerikanischen Version auch nicht versucht. Herausgekommen ist eine in weiten Teilen banale Show, bei der es gut ist, dass wohl nur die wenigstens Fans von «Wetten, dass..?» sie gesehen haben – höchstwahrscheinlich haben die wenigen deutschen Zuschauer der US-Version die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Wer wie bei Gottschalk große Hollywoodstars als Wettpaten erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht – stattdessen gab es in den ersten Folgen Prominenz der Kategorie C, hierzulande vergleichbar mit den in die Bluebox verfrachteten Kommentatoren bei den «Hit-Giganten».

Gerade mal vier Wetten gibt es pro Ausgabe, was sich jedoch weniger anhört als es letztlich ist – schließlich beträgt die Sendezeit gerade mal eine Stunde pro Ausgabe. Hinzu kommen ständige Werbeunterbrechungen, die das amerikanische Fernsehen ohnehin nur schwer erträglich machen. Die häufig in Deutschland als zu lasch kritisierten Wettschulden-Einlösungen fallen in den Staaten komplett unter den Tisch. Platz dafür wäre ohnehin nicht mehr gewesen.

Foto: ABCDass «Wanna bet?» lediglich aus der Konserve kam, machte die Show schließlich auch nicht besser. Einzig die Moderatoren – das in England gleichermaßen populäre wie erfolgreiche Duo Ant & Dec – brachte ein wenig Schwung und Witz in die doch sehr bunte und erwartungsgemäß laute US-Show. Doch im schrillen US-Show-Quark gingen selbst die besten Witze der beiden unter – zu straff das Konzept, zu verrückt das Publikum. Warum «Wanna bet?» nicht funktionieren konnte, liegt auf der Hand: «Wetten, dass..?» ist ein Relikt aus einem anderen Fernsehzeitalter, das in Deutschland ein Alleinstellungsmerkmal besitzt wie es im geradlinigen Programmschema der US-Networks nicht möglich wäre. Eine Show wie jede andere ist sie dort – und daher völlig zurecht beim Publikum durchgefallen.

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