Die Kritiker

«Kommissarin Lucas: Der schwarze Mann»

von
Story
Kommissarin Ellen Lucas und ihr Team werden in ein Kinderferienlager in der Nähe von Regensburg gerufen: Der zwölfjährige Sven Reimer wurde tot im nahegelegenen Steinbruch gefunden. Alles deutet anfangs auf einen tragischen Unfall hin, doch die Forensik stellt schnell einige Spuren sicher, die auf Mord hindeuten. Lars Berger, einer der Kinderbetreuer im Ferienlager, kann kein Alibi für die Tatzeit vorweisen und ist der erste Verdächtige. Berger kommt aus Afrika und Stefanie, die Tochter von Ermittler Martin Schiff, die ebenfalls das Ferienlager besucht, erzählt ihrem Vater, dass sie einen „schwarzen Mann“ in der Tatnacht gesehen habe.

Doch dann findet Ellen einen weiteren möglichen Verdächtigen: Der Obdachlose Antholz, der am Tag nach dem Mord und in der Nähe des Zeltlagers Opfer eines Unfalls wurde. Die Kriminalistik findet eindeutige Spuren von ihm auf der Leiche des Jungen. Antholz gibt zwar zu, den Jungen im Steinbruch gefunden zu haben, jedoch wollte er ihn nur wiederbeleben. Dann auf einmal bricht er mitten im Verhör zusammen - er stirbt an den Nachwirkungen seines Unfalls. Für Hauptkommissar Noethen ist daher der Fall abgeschlossen und der Täter überführt, doch Ellen will auch noch die letzten Details klären und so hält ihr Kollege den Staatsanwalt noch ein wenig hin.

Um ihrer Schwester Rike aus dem Weg zu gehen, quartiert sie sich solange im Gasthaus der Donauterrassen ein, das unmittelbar neben dem Tatort liegt. Mit der Zeit kommt sie immer weiter hinter die dunklen Machenschaften des Gasthausbesitzers Jürgen Müller und seiner adoptierten Tochter Katja. Doch auch im Lager verhalten sich der Leiter und die Betreuer weiterhin schweigsam. Sie wendet sich schließlich an Tim, ein Kind im Ferienlager und der beste Freund des Verstorbenen. Tim ist wie Sven ebenfalls ein Heimkind und wünscht sich nichts sehnlicher als richtige Eltern zu haben. Dies versucht er mit Hilfe eines Zaubersteins, den er von einem mysteriösen Mann erhalten hat, zu erfüllen. Ellen, die weiterhin den Gastwirt unter Verdacht hat, durchsucht daraufhin dessen Wohnung im Gasthaus, als plötzlich Katja auftaucht und ihr sagt, dass Tim verschwunden ist. Aufgeregt sucht sie mit Katja nach Tim im Wald und gerät dabei in tödliche Gefahr.

Darsteller
Ulrike Kriener («Männer») ist Ellen Lucas
Alice Dwyer («Die Tränen meiner Mutter») ist Katja Barthels
Bernd Tauber («Die innere Sicherheit») ist Jürgen Müller
Aljoscha Zena Sinflou ist Lars Berger
Peter Kurth («Das Lächeln der Tiefseefische») ist Antholz
Sandro Iannotta («Die Wilden Kerle – Alles ist gut, solange du wild bist!») ist Tim
Mia Sophie Wellenbrink («Annas Alptraum kurz nach 6») ist Stefanie
Tamara Simunovic («Mehr als nur Sex») ist Tina Burckhard
Alexander Lutz («Kommissar Rex») ist Martin Schiff
Anke Engelke («Ladykracher») ist Rike
Michael Roll («Liebe, Babys und ein großes Herz») ist Boris Noethen
Tilo Prückner («Tatort: Hamburg») ist Max

Kritik
„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ ist wohl die Frage, die sich durch den ganzen ZDF-Krimifilm zieht, denn genau dieser wird von Ellen Lucas und ihrem Team gesucht. Passend dazu wurde die ganze Atmosphäre des Films ausgekleidet: Sie ist kalt, neblig und dunkel. Krieners Rolle als Kommissarin Lucas winkt nicht gerade mit überschwänglicher Fröhlichkeit dagegen, was aber hier auch gar nicht angebracht wäre. Oft sieht man sie schweigend irgendwo sitzen: „Worüber denk die Frau Kommissarin gerade nach? Was heckt sie aus?“ - Schön gemacht!

Die Story lässt dabei ebenfalls nicht zu wünschen übrig, so tappen die Ermittler teilweise im Dunkeln, teilweise sind die wiederum nahe dran, doch die Aufklärung erfolgt erst zum Schluss, was mit der Zeit schon etwas ermüdend wirkt. Einige Szenen sind actionreich, da der Cutter ein ordentliches Handwerk vorweisen kann.

Gespannt dürfte jeder über den Gastauftritt in Form von Anke Engelke sein. Die eigentliche Komikerin lässt in diesem Krimi anfangs nicht von ihrer Rolle ab, doch ernst wird es als ihre große Schwester herausbekommt, dass sie schwanger sein könnte. Natürlich ist eine lachende Anke Engelke immer ihr Gold wert und so lockert sie auch dieses Mal die Stimmung auf. Ein Paradoxon abseits von Frau Engelke ist jedoch nicht außer Acht zu lassen: Kommissar Schiff lässt seine Tochter weiterhin in einem Zeltlager Urlaub machen, obwohl der Mörder noch frei rumläuft.

Das ZDF zeigt «Kommissarin Lucas: Der schwarze Mann» am 29. November 08 um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/31222
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