ARD: Streit um Sendeplatz der «Sportschau»

Das war ja zu erwarten: Innerhalb der ARD wird derzeit um den künftigen Sendeplatz der «Sportschau» am Sonntag gestritten.

Eigentlich wollte der neue ARD-Programmdirektor Volkes Herres die Marschrichtung klar vorgeben: Trotz des Erwerbs der Sonntags-Rechte der Bundesliga sollte sich am Programmablauf im Ersten nichts ändern. Doch wie zu erwarten sind die Meinungen hinter den Kulissen verschieden.

Während die Intendanten Peter Boudgoust (SWR) und Lutz Marmor (NDR) eine Ausstrahlung in den Dritten Programmen favorisieren, gaben die Sportchefs der ARD einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" einmütig eine Empfehlung ab, die Zusammenfassung der meist zwei Erstligapartien am Sonntag ab 21:45 Uhr im Ersten zu zeigen. Damit müsste ein neuer Sendeplatz für den Polittalk «Anne Will» gesucht werden.



SWR-Intendant Boudgoust schlug wiederum gegenüber dem "Focus" vor, "dass die einzelnen Landesrundfunkanstalten in ihren jeweiligen Sportmagazinen am Sonntagabend über die Bundesligaspiele des Tages berichten". Der NDR wiederum plane bereits, in seinem «Sportclub» ausführlich über die Begegnungen zu informieren. Doch auch die Intendanten sind sich offensichtlich nicht einig: "Focus" zitierte nun nämlich einen weiteren, namentlich nicht genannten ARD-Intendanten, der sich gegen die Erstliga-Beiträge in den Dritten ausspricht: "Wir sind nicht das Überlaufbecken des Ersten Programms."

Programmdirektor Volker Herres hatte zuvor vorgeschlagen, die Spiel-Zusammenfassung im Rahmen der «Tagesthemen» um 22:45 Uhr zeigen zu wollen, den Dritten aber freigestellt, auch schon früher Berichte ausstrahlen zu können.