Vermischtes

Bellut: Mehr Experimente, mehr Kerkeling

von  |  Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der ZDF-Programmdirektor möchte den neuen digitalen Familienkanal für Experimente nutzen und hofft auf eine intensivere Zusammenarbeit mit Hape Kerkeling.

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut hat in einem Interview verteidigt, auch auf die Quote zu schielen. Das Programm des ZDF müsse "prägend" sein, sagte er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Ein Sender müsse die Kraft haben, bei einem besonderen Programm "auch sechs, sieben, acht Millionen Zuschauer zu erreichen", so Bellut.

"Andernfalls können Sie den gesellschaftlichen Dialog nicht prägen. Wenn Sie keine Stimme mehr haben, die laut genug ist, verhallt ihre Meinung - selbst, wenn Sie etwas ganz Wichtiges zu sagen haben. Messbarer Erfolg lohnt sich, aber sicher nicht um jeden Preis." Belluts Ziel ist es, dass ARD und ZDF vom Publikum als "Qualitätsmedien" wahrgenommen würden. "Mein Mut, deshalb neue Wege zu beschreiten, steigt tendenziell."



Und das, obwohl er zur Erkenntnis gelangt sei, dass Fernsehsender wie Tanker seien. "So schnell kriegt niemand die Kurve." Den Schawinski wolle er aber nicht machen, so Bellut mit Blick auf den ehemaligen Sat.1-Chef, der einst sogar erfolgreiche Programmstecken umbaute. Eine Castingshow wird es im ZDF nach den schwachen Quoten von «Musical Showstar» unterdessen nicht mehr geben. "Das ist zwar international ein Trend, doch unser Publikum lehnt es ab", sagte Bellut im "SZ"-Interview.

Experimentieren könne er bald im neuen digitalen Familienkanal des ZDF - so beispielsweise neue Shows mit Markus Lanz, den er sich "bei Quiz-ähnlichen Sendungen und bei Erziehungsformaten" vorstellen kann. Große Hoffnungen setzt Bellut darüber hinaus auf Hape Kerkeling, der im kommenden Jahr für das ZDF ein Geschichtsformat präsentieren soll. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn wir auch eine Samstagabendshow für ihn fänden. Insgesamt wollen wir 2009 - unabhängig von Kerkeling - für den Samstagabend drei, vier neue Shows ausprobieren", kündigte Bellut gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" an.

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