Die Kritiker

«Der kleine Mann»

von
Story:
Rüdiger Bunz ist der absolute Durchschnittstyp. Er ist mit seiner Jugendliebe Silvia verheiratet und arbeitet als Verkäufer in einem kleinen Elektroladen. Bei ihm wird Service noch groß geschrieben, er repariert Elektrogeräte auch schon mal auf Kulanz - sehr zum Leidwesen seines Chefs. Doch Rüdigers normales Leben ändert sich schlagartig, als er durch Zufall auf der Straße für einen Werbespot entdeckt wird. Plötzlich ist Rüdiger berühmt.

Darsteller:


Bjarne Mädel («Stromberg») ist Rüdiger Bunz
Karl Kranzkowski («Suchkind 312») ist Herr Gumprecht
Florian Lukas («FC Venus») ist Jürgen
Christina Große («Dr. Psycho») ist Silvia Bunz
Karoline Eichhorn («Schattenkinder») ist Lydia

Kritik:


Aus der Feder von Ralf Husmann stammt die neue Serie mit Bjarne Mädel, die den Titel «Der kleine Mann» trägt. Husmann ist Schöpfer der beliebten und von allen Seiten hoch gelobten Serien «Stromberg» und «Dr. Psycho». Dementsprechend gewaltig sind auch die Erwartungen, die Kritiker an sein neuestes Projekt haben. Vorneweg: Sie werden nicht erfüllt. Die Grundidee ist eine durchaus witzige, ein Otto-Normal-Bürger wird auf der Straße angesprochen und sozusagen über Nacht zur Werbeikone.

Das liefert Stoff für allerhand witzige Begegnungen – und ganz unlustig ist die Pilotfolge auch keineswegs. Der Serie fehlt aber schlichtweg der Charme, der «Stromberg» so besonders macht. Das wird vor allem gegen Ende ersten Folge deutlich, als das Niveau des Formats in den Keller sinkt und man kaum zu glauben vermag, dass hier Ralf Husmann seine Finger im Spiel hatte.

Die Besetzung der Hauptfigur mit «Stromberg»-Ernie-Darsteller Bjarne Mädel darf ebenfalls kritisiert werden. Mädel ist zwar stets bemüht – und das merkt man sehr deutlich – sich stets in seiner Rolle als Rüdiger Bunz von seinem alten Charakter Ernie abzuheben, leider gelingt dies aber nicht allzu gut. Die Dialoge der Comedy-Sendung bewegen sich auf überschaubarem Niveau – wirkliche Lacher sucht man vergebens.

Gewöhnungsbedürftig ist auch der Look des Formats: Die Macher arbeiten immer wieder mit Fotostrecken, die von Hauptfigur Bunz kommentiert werden. Dies soll wohl verdeutlichen, dass Bunz und der Elektroladen, in dem er arbeitet, eher Old-School sind. An sich ist dies keine schlechte Idee, es wurde im Pilotfilm lediglich zu häufig eingesetzt. Das gilt im Übrigen auch für das Voice-Over-Element – Bunz kommentiert nahezu alles aus dem Off.

Wirkliche Dialoge hätten dem «kleinen Mann» an der ein oder anderen Stelle wesentlich besser getan. Zu loben ist aber die Einrichtung des kleinen Elektroladens, der wirklich ausladend wirkt und dem sonst eher blassen Format doch einen gewissen Reiz gibt. Positiv hervorzuheben ist auch die Figur des Herrn Gumprecht, auch wenn diese mit Klischees vollgepumpt ist, dass es kaum mehr extremer geht. «Der kleine Mann» kann – anders als andere Husmann-Serien – dennoch getrost verpasst werden.

ProSieben zeigt acht Folgen der ersten Staffel von «Der kleine Mann» ab Dienstag, 24. März 2009, um 22.40 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/33868
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