Unser Kolumnist Alexander Krei schreibt über sein Leben – diesmal muss die Redaktion gemeinsam abnehmen.
Endlich herrscht hier wieder Recht und Ordnung. Meine Sekretärin (Süßer die Glocken nie klingen) ist gestern frisch aus ihrer Kur zurückkehrt und fast Elfen-artig in die Redaktion geschwirrt. So gut gelaunt habe ich sie noch nie gesehen. Nicht mal, als ihre erste Scheidung endlich durch war.
Die Gute hat gleich mal wieder für frischen Wind gesorgt. War auch bitter nötig. Irgendwie haben wir das Lüften in den letzten Wochen sträflich vernachlässigt. Nun geht alles wieder seinen geordneten Gang – wäre da nur nicht die von meiner Sekretärin verordnete Redaktions-Diät. Bin mal gespannt, wie lange wir den täglichen Salat in unserer Mittagspause durchhalten. Habe letztens bereits vernommen, wie die Chefredaktion heimlich den Pizza-Dienst anrief.
Die Hilfeschreie haben sich letzte Woche übrigens als weit weniger tragisch herausgestellt als zunächst angenommen. Die Fernsehsender haben nur mal wieder zu viele peinliche Pressemitteilung auf einmal versendet – klar, dass es da hin und wieder etwas viel wird. Nach einem großen Pott Kaffee sah die Welt gleich wieder ganz anders aus.
Bin mal weg. Meine Sekretärin winkt mit Laufschuhen. Muss mich schnell verstecken.