RTL: Keine Lust auf echte Geschichten

Jeden Tag strahlt RTL am Nachmittag zwei Stunden «Mitten im Leben» aus, doch auf echte Menschen mit ihren Problemen haben die Zuschauer keine Lust.

Vor einiger Zeit strahlte RTL einige „unechte“ Episoden von «Mitten im Leben» aus. Selbst ohne Ankündigung erreichte das Format damals bereits am ersten Tag überdurchschnittliche Einschaltquoten, doch bei echten Familien schalten die Zuschauer offensichtlich weg. So wie am Freitag: Die 15.00 Uhr-Episode verbuchte nur 0,71 Millionen Zuschauer und einen schlechten Marktanteil von 6,2 Prozent. Bei den jungen Menschen betrug das Ergebnis 11,2 Prozent.

Ein klein wenig erfolgreicher war die zweite Episode, die direkt im Anschluss lief. Diese erreichte im Schnitt 0,88 Millionen Zuschauer und 7,3 Prozent Marktanteil. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zusehern brachte es die die Real-Life-Soap auf 13,0 Prozent. Darüber hinaus liefen auch Wiederholungen der RTL-Actionserie «112 – Sie retten dein Leben» liefen nicht erfolgreich. Mit 10,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann Senderchefin Anke Schäferkordt auf keinen Fall zufrieden sein. Doch wie auch andere Formate zeigt RTL mangels Alternativen auch in den kommenden Monaten wohl weiterhin das erfolglose Programm.

Mit einer solch katastrophalen Vorlage schafft es auch «Unter uns» nur in den seltenen Fällen über dem Senderschnitt zu kommen. Am Freitag gelang dies nicht, denn die 3.570. Folge der Soap interessierte nur 14,7 Prozent der jungen Menschen. Beim Gesamtpublikum verbuchte RTL 1,67 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 11,9 Prozent.