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«Lost»: Das Ende rückt immer näher

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Seit dem 9. April ist die fünfte Staffel der Drama-Serie «Lost» auf den Spartensender Fox zu sehen. Was erwartet die deutschen Zuschauer?

Dramatisch ging es zu im Finale der vierten Staffel der Drama-Serie «Lost». Endlich gelingt einer Handvoll Gestrandeten die Flucht von der Insel, auf der sie geschlagene drei Monate gefangen waren. Die wird kurz darauf “verschoben” - mit ungeahnten Konsequenzen für Raum, Zeit und die Zurückgebliebenen. Nun erfahren auch die deutschen Zuschauer, wie es weitergeht mit den “Oceanic Six”, Benjamin Linus (Michael Emerson) und den übrigen Inselbewohnern - knappe drei Monate nach der Staffelpremiere auf ABC.

Was erwartet also das deutsche Publikum? Eine ganze Menge. Soweit ist man sich einig unter amerikanischen Fernsehkritikern. Gerade der von ABC und den verantwortlichen Produzenten gefasste Entschluss, die Serie mit der sechsten Staffel zu beenden – gute Einschaltquoten hin oder her – wird in kreativer Hinsicht als ein Segen gewertet. Resolut schreitet «Lost» seitdem voran. Kaum eine Episode vergeht ohne neue erzählerische Impulse. Neue Figuren werden gekonnt in das mehrgleisige Handlungsgeschehen eingebunden, während sich die Inselveteranen in ungewohnten Konstellationen wiederfinden.

Mit der Erhöhung der dramaturgischen Schlagzahl gibt sich «Lost» auch mehr und mehr als die Genre-Serie zu erkennen, die sie nun einmal ist. Deuten sich bereits in der vorhergehenden Staffel Ausflüge in die vierte (Zeit-)Dimension an, gehören ausgewachsene Zeitreisen nun zum Inselalltag. Auch mit dem Rauchmonster und anderen eher mysteriösen Inselphänomenen gibt es ein Wiedersehen.

Unter Fans stößt die zunehmende phantastische Einfärbung von «Lost» und damit auch die deutlichere Ausformung der Serienmythologie auf breite Zustimmung. Endlich Antworten! Und natürlich neue brennende Fragen. Unvermindert brummen die Message Boards, wenn es darum geht, die neuesten Serienereignisse mit den eigenen großen und kleinen Theorien zu verzahnen.



Etwas anders sieht es auf Seiten des “normalen” Zuschauers aus. Während nämlich Kritiker und Fans jubeln, ist die Masse in den USA immer seltener bereit, den zunehmend komplexen Handlungsbögen zu folgen. Seit Jahren schon befinden sich die Einschaltquoten im Sinkflug. Auch die fünfte Staffel hat daran nichts geändert. Im Gegenteil - von in der Spitze über 20 Millionen Zuschauern schalten gegenwärtig weniger als die Hälfte ein. Angst um eine Fortsetzung muss man dennoch nicht haben, kann ABC doch nach wie vor auf solide Marktanteile bei den werberelevanten 18 bis 49-Jährigen Zuschauern und natürlich DVD-Erlöse bauen.

In Deutschland erweist sich «Lost» schon seit längerem als eine Spezialistenangelegenheit. Die zu Beginn des Jahres auf Prosieben ausgestrahlte vierte Staffel ging wie auch die vorherigen Staffeln sang- und klanglos unter. Das zweistündige Finale am 6. April konnte gerade einmal 740.000 Zuschauer verzeichnen. Ob es auf Prosieben eine fünfte Staffel geben wird, kann somit zumindest als fraglich angesehen werden.

Erfolgreicher scheint es für «Lost» auf Premiere bzw. dem zum Portfolio gehörenden Spartensender Fox zu laufen, auf dem die Serie seit dem letzten Jahr ausgestrahlt wird. Premiere zufolge gehört «Lost» neben «Rome» und «24» zu den drei erfolgreichsten Serien des Bezahlsenders. Entsprechend ist man auch für die fünfte Runde zuversichtlich.

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