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Wie sich US-Serien weiterentwickelten

Sie sind beliebt und nicht aus der Fernsehlandschaft wegzudenken. Die Rede ist von Serien. Serien haben meist 13 oder 22 Folgen und werden über ein halbes Jahr hinweg ausgestrahlt.





Serien haben auch unterschiedliche Laufzeiten. Während Serien in den USA kaum über die sieben, acht oder gar zehn Jahren kommen, erreichte die britische Serie „The Who“ ganze 26 Staffeln. Deutsche Serien, vor allem die von ARD, ZDF und RTL schaffen es mit vielen Zuschauern schnell über zehn Staffeln. Falls die Serie vorher eingestellt wird, dann wegen Zuschauermangel oder die Darsteller haben kein Interesse mehr. „Balko“ kommt auf neun, „Im Namen des Gesetzes“ auf acht, „Alarm für Cobra 11“, „Hinter Gittern“ und „Die Wache“ kommen sogar auf 12 Staffeln. Die ARD-Serien schaffen sogar noch mehr: „Großstadtrevier“ kommt auf 18 Staffeln, „Lindenstraße“ auf zehn Jahre und der „Tatort“ ist schon seit 30 Jahren dabei.






Vor allem neue Serien gibt es in den USA, die über zehn Staffeln reichen. Drei Serien, die es geschafft haben, sind „Emergency Room“, „The Simpsons“ und „Friends“. Mehr sind aber nicht drin.






Allerdings entwickeln sich die US-Serien weiter. Glauben Sie nicht ? Bei „Tatort“ wird in jeder Folge das Verbrechen aufgeklärt, ein Gangster gefasst und alle Fragen beantwortet. Nehmen wir hier die US-Serie „CSI: Crime Scene Investigation“. Oft bleibt hier die entscheidende Antwort aus oder das Team um Gil Grissom hat zu wenig beweisen. Falls dies der Fall ist, ist der Angeklagte freizusprechen.






„ALIAS“ mit Shootingstar Jennifer Garner hat auch ein einzigartiges Konzept: Die Handlung führt immer weiter und man lernt in jeder Folge neue Sachen und Einzelheiten von Sydney Bristow kennen. Wer eine Folge verpasst, kann schnell den Handlungsstrang verlieren und kann den Inhalt der nächsten Folge nicht ganz verstehen. In der 21. Folge ändert sich der Handlungsstrang einer Person. Till Tippin, angestellt bei einer Zeitung und sehr guter Freund von Sydney findet heraus, dass Sydney als Doppelagentin arbeitet und sie in tödliche Aktionen verwickelt ist. Natürlich will man auf solche Wisser verzichten und er soll umgebracht werden. Beim Ende der zweiten Staffel ändert sich noch mehr, allerdings möchten wir hier Ihnen nichts verraten.






Nächstes Beispiel „24“. Eine Serie, die in Realtime spielt. 1 Staffel = 24 Stunden = 24 x 60 Minuten. Jack Bauer muss den Präsidenten David Palmer vor einem Mordanschlag schützen und muss über viele Hindernisse an das Ziel gelangen. Das Gewagte: Die Produzenten ließen die Hauptdarstellerin von Terry Bauer sterben, Jacks Ehefrau. Natürlich wirkt sich das ein wenig auf die zweite Staffel aus.






Ein weiteres Beispiel ist die Serie „Without a Trace“. Das FBI-Team von New York sucht verschwundene Menschen. Die Frage bei deutschen Serien: „Wo werden sie ihn finden ?“. Die Frage bei „Without a Trace“: „Werden sie ihn finden und wenn ja, wo ?“. Völlig überraschend für den Zuschauer bei Folge drei, als das gesuchte Mädchen plötzlich in der Leichenhalle auftauchte. Oder man lässt offene Fragen zum Ende auf: „Ist er mit dem Fahrzeug wirklich von der Brücke gefahren ?“ „Denkt ihn der Mann ?“. Viele Fragen, die nicht beantwortet werden – wie im richtigen Leben.






Bei „Will & Grace“ wird in der fünften Staffel auch ein Handlungsbogen gemacht. Plötzlich verliebt sich die glückliche Single-Frau Gracia Adler und heiratet. Viele dachten anfangs, die Heirat löst sich schnell wieder auf, aber das Paar ist immer noch in der Serie zusammen und wird es wohl bleiben.






Eben solche Un-„Happy-Ends“ machen die neuen US-Serien sehenswert. Der Zuschauer muss sich selber Gedanken machen, wer der Täter ist oder wo man die verlorene Person wieder findet. Manchmal werden auch offene Enden in späteren Episoden wieder aufgegriffen. Bei „CSI“ wurde die Handlung von Folge #01 in Folge #08 fortgesetzt. Aber auch hier konnte der Täter fliehen und die Ermittler hinter das Licht führen.






Sie sehen also, dass der Trend immer mehr zu Un-„Happy-Ends“ geht. Wann die deutschen Macher nachziehen und warum gerade solche nicht abgeschlossene Serien so einen Erfolg haben, ist nicht klar. Sie haben einen gewissen Reiz, bei dem der Zuschauer wirklich selber sich in die Lage des Ermittlers reinsetzen muss.

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