Schlüter sieht's

«Schlüter sieht's»: Jauch, Klinsi, Panne

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Ob Klinsmann, Hoeneß oder WWM-Panne: Günther Jauch wirbelt die Medienwelt zum Ende des TV-Jahres nochmal auf.

Lange wurde nicht mehr über Günther Jauchs «Stern TV» gesprochen, doch das Exklusiv-Interview von Jürgen Klinsmann am 20. Mai hat die Sendung und auch Jauch selbst noch einmal zum Medienthema werden lassen. Richtig brisant wurde das Interview, in dem Klinsmann Klartext über seinen Rauswurf beim FC Bayern München gesprochen hat, als sich Bayern-Boss Uli Hoeneß einige Tage darauf im «Doppelpass» zu einem verbalen Gegenangriff hinreißen ließ. Denn nachdem Jauch den Ex-Trainer Klinsmann als eine Art Obama des deutschen Fußballs bezeichnet hatte, konterte Hoeneß: „Wenn er Obama ist, dann bin ich Mutter Teresa.“

Der Moderationsstil von Jauch kam durch die Hoeneß-Attacke in die Kritik und es wurde offen darüber diskutiert, ob der RTL-Moderator nicht zu unkritisch und subjektiv mit seinem Interviewgast umgegangen ist. Interessant wird dieses Thema dadurch, dass es bisweilen äußerst selten vorkam, dass Jauchs Moderation in dem Maße nicht nur von Hoeneß kritisiert wurde. Letztlich nahm Jauch professionellerweise weiteren Anfeindungen den Wind aus den Segeln, indem er kurzerhand Hoeneß selbst in die nächste «Stern TV»-Sendung vom 27. Mai einlud. Da der Fußballmanager dieses Klärungsangebot ausgeschlagen hat, dürfte sich Jauch zu Recht als Sieger der Diskussion fühlen.

Neben dem Klinsmann-Interview wunderte sich Mediendeutschland auch um die zweimalige Aufzeichnung des Promi-Specials von «Wer wird Millionär?» vom 29. Mai: Durch versehentliches Aufbewahren von Fragenzetteln für die Promis – die nach der Show normalerweise direkt vernichtet werden – wurde RTL unruhig und ließ alle Promis und auch Jauch die die eigentlich fertige Show noch einmal aufzeichnen, um Betrugsvorwürfen vorzubeugen. So begaben sich Peter Zwegat und Co. in dieser Woche erneut und medienwirksam von zahlreichen Berichten begleitet in den berühmtesten Quizsessel Deutschlands.

Kurz vor dem Ende der aktuellen TV-Saison, die inoffiziell mit dem Monat Mai endet, weil in dieser Zeit viele Sendungen und Shows in Sommerpause gehen, gerät Günther Jauch also doch noch einmal in die Schlagzeilen, obwohl er sich in den bisherigen Monaten dezent zurück gehalten hat: Keine großen Event-Shows, keine prominenten Gastauftritte – nur die wöchentliche Dosis «Wer wird Millionär?» und «Stern TV» bekam der Zuschauer mit Jauch zu sehen.

Schlecht kann es für den Moderator nicht sein, wieder ins Gespräch zu kommen: Die aktuell zu Ende gegangene 23. Staffel der Quizshow fuhr wieder leicht schlechtere Werte ein als in den Jahren zuvor und könnte generell mehr junge Zuschauer gebrauchen. Schade also, dass erst jetzt wieder Schlagzeilen gemacht wurden. Aber immerhin hat sich Günther Jauch damit den in einigen Wochen anstehenden Urlaub von den TV-Kameras redlich verdient.

Jan Schlüters Branchenkommentar beleuchtet das TV-Business von einer etwas anderen Seite und gibt ein paar neue Denkanstöße, um die Fernsehwelt ein wenig klarer zu sehen. Eine neue Ausgabe gibt es jeden Freitag nur auf Quotenmeter.de.

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