Wer spricht wen? Welche Stars haben in Deutschland die selben Stimme? Was passiert wenn Schauspieler mit den gleichen Stimmen im selben Film mitspielen und was, wenn ein Sprecher stirbt?
Einer der bekanntesten Synchronsprecher Deutschlands dürfte mittlerweile Benjamin Völz sein. Dieser leiht unter anderem Keanu Reeves («Matrix»), Matthew McConaughey («Wie werde ich ihn los in 10 Tagen), und Eric Bana («Hulk») seine Stimme. Im Serienbereich spricht er zudem Charlie Sheen (Charlie in «Two And A Half Man»), James Spader ( Alan Shore in «Boston Legal») und Eddie Cahill (als Det. Don Flack in «CSI: NY»). Völz wurde im vergangenen Jahr auch außerhalb der Branche bekannt, als er versuchte mit Hilfe einer seiner bekanntesten Synchronarbeit als David Duchovny die Filmfirma 20th Century Fox unter Druck zu setzen.
Für den Kinofilm «Akte X – Jenseits der Wahrheit» verlangte er eine höhere Gage als es sonst üblich war und stellte damit die Forderung auf, Synchronsprecher für Kinoproduktionen besser zu bezahlen als für Fernsehsendungen. Schließlich würden die Firmen damit auch mehr Geld verdienen. Bisher wird üblicherweise ein einheitlicher Satz von 3,50 Euro pro Take bezahlt – unabhängig davon, um welche Produktion es sich handelt. Die Firma ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und ersetzte Völz kurzerhand durch Johannes Berenz, der die deutsche Stimme von Ben Affleck ist.
Bis zum Start von «Dr. House» lieh Völz zudem Robert Sean Leonard seine Stimme, der später zu Houses bestem Freund Wilson wurde. In der Serie wird er jedoch durch Robert Missler gesprochen, der auch Grobi in der «Sesamstraße» übersetzte.
Ein großes Problem ist es auch immer, wenn ein Sprecher seine Tätigkeit aufgibt und damit ein Ersatz gefunden werden muss. Im Fall Matthias Hinze, der im April 2007 verstarb, übernahmen gleich mehrere andere Sprecher seine Engagements. Hinze lieh James Marsden («X-Men»), Mark Ruffalo («Flight Girls»), Wes Bentley («American Beauty») und Sean Patrick Flanery («Die Abenteuer des jungen Indiana Jones») seine Stimme. Vor allem seine Tätigkeit als Matt Damon («Die Bourne Identität») stellte die Regisseure vor eine schwierige Aufgabe, da dessen Stimme bereits sehr bekannt war. In den jeweiligen dritten Teilen der «Bourne»-Trilogie und der «Ocean’s»-Reihe übernahm diese Aufgabe Simon Jäger, der bei uns vor allem als Heath Ledger, Josh Hartnett und Jet Li bekannt wurde. Mark Ruffalo wird seit dem von Norman Matt synchronisiert, dessen Stimme man bereits von Cillian Murphy (als The Scarecrow in «Batman Begins»), Jason Schwartzman (als Louis XVI. in «Marie Antoinette») und Phill Lewis (als Mr. Moseby in «Hotel Zack & Cody») kennt.
Die Synchronisation von Wes Bentley übernahm unter anderem David Nathan. Dessen Stimme kennt man von Paul Walker («The Fast and The Furios»), James Marsters (als Spike in «Buffy - Im Bann der Dämonen» und «Angel – Jäger der Finsternis») und George Eads (als Nick Stokes in «CSI: Den Tätern auf der Spur»). Er war zudem in neun Folgen von «21 Jump Street» zu hören, jedoch dort nicht einmal als Johnny Depp, dessen Stammsprecher er ab 1995 wurde. Eine Ausnahme bildete jedoch die «Fluch der Karibik»-Reihe. Zwar hatte Nathan bereits den ersten Teil komplett eingesprochen, wurde jedoch kurzfristig durch Marcus Off ersetzt, der Jack Sparrow noch einmal sprechen musste. Marcus Off kennt man bei uns hauptsächlich als deutsche Stimme von Simon Baker («The Guardian», «The Mentalist») und Eric Idle aus der Kultgruppe um «Monty Python».
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