Eine erstaunliche Entwicklung hat «Numb3rs» in den vergangenen Jahren durchgemacht.
Mathe ist sicherlich alles andere als das Lieblingsfach der deutschen Schüler. Ähnlich verhält sich das auch in den Vereinigten Staaten – umso mehr überraschte schließlich die Ankündigung von CBS vor ein paar Jahren, eine Krimiserie zu produzieren, die den Zusammenhang zwischen komplizierten mathematischen Formeln und Gewaltverbrechen herstellen und thematisieren sollte. Bei der Erstausstrahlung der Folgen der Staffeln in Deutschland – damals noch bei ProSieben – trat dann auch das zu erwartende Problem auf.
Weil niemand so recht den Sinn hinter den Formeln verstand, waren die Quoten recht schwach. Auch die Amerikaner erkannten das Problem und kürzten den mathematischen Teil ein wenig. Staffel zwei und drei waren aber immer noch voll von Zahlen und Werten, die der Otto-Normal-Zuschauer nicht unbedingt verstand. Anders gesagt: Kaum jemand konnte glauben, dass mithilfe von Mathematik wirklich Verbrechen geklärt werden können.
Dass man in den USA die Thematik nun aber auf ein Minimum zurückgedrängt hat, verwundert doch ein bisschen. Der Mathematiker Charlie Eppes, der das FBI bisher beriet, arbeitete zu Beginn der fünften Staffel wegen einer Suspendierung gar nicht mehr für die Einrichtung – kehrt in den nun laufenden Folgen aber wieder zurück. In der vergangenen Woche gab es so beispielsweise neben vielen privaten Geschichten nur eine mathematische Berechnung zu sehen.
Den Zuschauerzahlen mag dies vielleicht dienen – dem USP der Serie allerdings nicht unbedingt. Natürlich bleibt der Look des Formats hochwertig, er ist sogar noch hochwertiger als vor zwei Jahren, allerdings ähneln die Geschichten dem sonstigen US-Krimiangebot aus den Staaten gewaltig. Um wieder etwas Besonderes zu sein, sollte die Mathematik etwas mehr aus dem Hintergrund geholt werden. Nicht, weil die Menschen sie plötzlich verstehen sollen, sondern weil das der Grundgedanke des Konzepts war.