Die anfänglich schwächelnde Telenovela mauserte sich 2009 zu einem beachtlichen Erfolg für Sat.1.
Angetrieben durch den großen Erfolg von «Verliebt in Berlin» startete am 25. August 2008 der Sender Sat.1 seine dritte tägliche Telenovela und programmierte sie zunächst um 19.00 Uhr in die direkte Konkurrenz zu «Alles was zählt». Erst nach der Verlegung des Formates um eine halbe Stunde nach vorn und inhaltlichen Anpassungen stiegen die Quoten an. Mittlerweile entwickelt sich die Serie um „das schüchternste Mädchen der Welt“ zu einem Erfolg.
Von den anfänglichen Unsicherheiten gibt es heute kaum noch eine Spur. Bewegten sich die Gesamtreichweiten im Herbst 2008 noch meist um 1,5 Millionen, liegen sie mittlerweile meist bei rund 2 Millionen Zuschauern. Dies macht sich auch bei den Marktanteilen bemerkbar. Während in den ersten Monaten der Telenovela nur selten mehr als acht Prozent gemessen wurden, schafft es Hauptdarstellerin Jeanette Biedermann im Jahr 2009 meist über neun Prozent zu generieren. Ab Mitte des Jahres waren sogar zweistellige Werte keine Seltenheit mehr.
Eine magische Grenze scheint jedoch bei 2,30 Millionen Zuschauern zu liegen, denn bisher schaffte es keine Episode diesen Wert zu überwinden. Aber immerhin wurde die Marke im Jahr 2009 schon drei Mal erreicht. Die ersten beiden Male bereits am 21. und 22. Januar 2009 und das bisher letzte Mal am 11. Juni 2009. An jenem Tag kletterte der Marktanteil auf hervorragende 11,4 Prozent. Doch erreichte er damit noch nicht einmal den bisherigen Höchstwert. Dieser wurde erst am 29. Juli 2009 bei Episode 234 mit 12,6 Prozent gemessen.
Wie dicht Freud und Leid beieinander liegen, beweist der Negativrekord des bisherigen Jahres, der schon rund eine Woche später am 07. August 2009 erzielt wurde. Diesmal waren nur 1,29 Millionen Zuschauer dabei – sowenig wie zu keiner anderen Ausgabe im Jahr 2009. Damit verfehlte die Serie nur knapp einen neuen All-Time-Tiefpunkt, der bisher bei 1,28 Millionen Zusehern (vom 10. September 2008) liegt.
Viel entscheidender für Sat.1 dürfte jedoch der Erfolg in der werberelevanten Zielgruppe sein. Und auch dort können sich die Zahlen mittlerweile sehen lassen. In der Regel (wenn man den Sommer außen vor lässt) schalteten knapp unter einer Million junge Menschen die Geschichten um Anna Polauke ein. Dabei liegt der Spitzenwert vom 21. Januar 2009 mit 1,11 Millionen sogar deutlich drüber. Allerdings ist hier ein leichter Abwärtstrend zu erkennen, denn die Millionenmarke wurde das letzte Mal am 11. Juni geknackt. Seitdem liegen die Reichweiten meist nur noch um 700.000 junge Menschen. Dabei muss jedoch der obligatorische Zuschauerrückgang in den warmen Sommermonaten berücksichtigt werden.
Zum Start der Produktion gaben die Senderverantwortlichen mittelfristig einen Zielgruppen-Marktanteil von 11 Prozent als Zielmarke an. Während diese Vorgabe im Jahr 2008 kaum von einzelnen Ausgaben erreicht wurde, konnte sie im Jahr 2009 dauerhaft überwunden werden, da fast jede Folge mittlerweile einen zweistelligen Marktanteil erzeugt. Ausrutscher wie am 05. Januar mit 8,2 Prozent kommen nur noch selten vor. Lediglich drei Wochendurchschnitte lagen unterhalb der Mindestanforderung. Im Jahr 2008 galt dies noch für jeden Wochenmittelwert.
Ab Ende Juli setzte das Format zu einem wahren Höheflug an, denn die Marktanteile in der Zielgruppe stiegen zum Teil auf über 15 Prozent an. Am 05. August wurden sogar 16,1 Prozent gemessen. In der ersten Septemberwoche und somit pünktlich zum Start der neuen Fernsehsaison erzeugte die Telenovela zudem mit 13,8 Prozent den besten Wochendurchschnitt seit ihrem Bestehen.
Im bisherigen Jahr schalteten im Schnitt 1,78 Millionen Zuschauer «Anna & die Liebe» ein und sorgten für einen durchschnittlichen Marktanteil von 9,7 Prozent. In der Zielgruppe interessierten sich im Mittel 0,80 Millionen junge Zuschauer für die knapp 150 gezeigten Folgen. Der durchschnittliche Marktanteil liegt mit 11,7 Prozent nicht nur über der internen Vorgabe, sondern sogar rund einen Prozentpunkt über dem aktuellen Senderschnitt. Sat.1 wird daher für seine Geduld doch noch belohnt.