Der König am späten Abend heißt nicht Schmidt sondern B. Kerner. Mit seiner letzten ZDF-Show holte er noch einmal gute Quoten. Ob er dem Mainzer Sender fehlen wird?
Fast zwölf Jahre lang talkte Johannes B. Kerner für das ZDF, doch am Donnerstagabend fiel nun zum letzten Mal der Vorhang, ehe er ab November in Sat.1 mit seiner neuen Show starten wird. Zum Abschied gab es noch einmal einen großen Rückblick auf die Höhepunkte der mehr als 1.100 Ausgaben.
Der stieß ganz offensichtlich auf Interesse, denn mit 1,84 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 15,8 Prozent schnitt «Johannes B. Kerner» zu später Stunde noch einmal überzeugend ab – ohnehin war sein Talk in den vergangenen Jahren für den Mainzer Sender stets eine feste Bank. Ob Nachfolger Markus Lanz, der bislang Kerners Sommervertretung war, dies ebenfalls gelingen wird, muss sich noch zeigen.
Die Rollen am späten Abend waren zuletzt zudem klar verteilt: Kerner war der König am späten Abend – und nicht etwa «Harald Schmidt». Der schlug sich in dieser Woche mit 1,47 Millionen Zuschauern und 8,9 Prozent Marktanteil erneut nur durchwachsen, verfehlte jedoch sein erst in dieser Woche angekündigtes Ziel, weniger als eine Million Fans erreichen zu wollen, erneut. Nicht mal beim jungen Publikum lief es für Schmidt gut: Gerade mal 490.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren schalteten im Ersten ein und sorgten für 6,4 Prozent Marktanteil.
Kerners Abschied stieß dagegen trotz späterer Sendezeit noch auf größeres Interesse: Die letzte Ausgabe erreichte ab 23:15 Uhr im Schnitt 520.000 junge Zuschauer und einen Marktanteil von 9,4 Prozent. Keine leichte Aufgabe für Nachfolger Lanz, der nun also ab der kommenden Woche an zwei Abenden zeigen kann, was in ihm steckt. Dass er es kann, hat es vor einigen Wochen durchaus bereits bewiesen.