Wirtschaft

Sky macht weiterhin 1 Mio. Miese pro Tag

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Am Donnerstag veröffentlichte Sky die neuen Quartalszahlen: 2,43 Millionen Abonnenten hat der Sender nun.

Dass aus der Chefetage in den kommenden Monaten hauptsächlichen Schreckensmeldungen kommen, darauf hat CEO Mark Williams die Öffentlichkeit schon zu Beginn seiner Amtszeit vorbereitet. Erst im vierten Quartal 2010 soll sein Bezahlsender erstmals schwarze Zahlen schreiben – bis dahin wird er rote Zahlen bekanntgeben müssen. So war es auch am Donnerstagmorgen. Dennoch war die Bekanntgabe der Zahlen des dritten Quartals mit großer Spannung erwartet wurden, lässt sich anhand dieser Werte doch sagen, in wie weit die große Werbekampagne von Sky ein Erfolg war.

Dies wiederum lässt Rückschlüsse auf den dauerhaften Erfolg von Sky zu. Das Ergebnis: Sky verzeichnete zum 30. September 2009 2,431 Millionen direkte Kunden. Netto erhöhte der Sender seine Abonnentenzahl im dritten Quartal nur um 67.000. 93.000 Haushalte entschieden sich für ein neues Abo, dem stehen jedoch 26.000 wegfallende Kunden (hauptsächlich Flex-Kunden) gegenüber. Die Kündigungsquote im 3. Quartal 2009 erhöhte sich gegenüber dem 2. Quartal 2009 leicht von 22,4 auf 23,3 Prozent.

Die groß angelegte Werbekampagne zum Start von Sky half demnach hauptsächlich, die Marke bekannt zu machen. Kunden konnten nicht im großen Maß akquiriert werden. Die Marke hat inzwischen einen Bekanntheitsgrad von 66 Prozent erreicht – vor dem Launch wussten nur 25 Prozent, was sich hinter Sky verbirgt. Leicht angestiegen ist der ARPU – also der durchschnittliche Umsatz pro Abonnent. Lag er im zweiten Quartal 2009 bei 25,20, stieg er im dritten Quartal auf 25,77 Euro an.

Sky musste aber geringere Umsätze in anderen Bereichen eingestehen: Eingenommen wurden noch 208,5 Millionen Euro (Q3: 221,9 Millionen Euro), aufgrund höherer Programm- sowie höherer Sales- und Marketing-Kosten stiegen die operativen Aufwendungen auf 296,5 Millionen Euro. Das sind rund 50 Millionen Euro mehr als im Quartal zuvor. Folglich sank das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen) auf -87,9 Millionen Euro (Q3 2008: -27,0 Millionen Euro) und das Periodenergebnis bezifferte sich auf -116,7 Millionen Euro (Q3 2008: -89,1 Millionen Euro). Kurzum: Weiterhin macht der Sender pro Tag mehr als eine Million Euro Verlust.

„Wir sind zufrieden mit unserem sehr soliden Start und der erfolgreichen Markteinführung unseres neuen Sky Unterhaltungsangebots. Die Reaktionen unserer Bestandskunden sind sehr positiv: Viele Abonnenten haben sich für den sofortigen Wechsel in die neuen Sky Pakete entschieden“, gab Sky-Vorstandsvorsitzender Mark Williams am Donnerstagmorgen bekannt. Bestätigt wurde für 2010 nochmals, dass Sky sein HD-Angebot um vier weitere Kanäle ausbauen möchte. HD sei für Sky ein wichtiger Wachstumstreiber, zumal HD-Fernseher in immer mehr deutschen und österreichischen Haushalten vorhanden sind.

Ansonsten bestätigte der Abosender noch einmal das, was schon zu Jahresbeginn gesagt wurde: Der Break-Even von EBITDA und operativem Cash-Flow auf Monatsbasis soll während des letzten Quartals 2010 erfolgen. Bis dahin will der Kanal mindestens 2,8 Millionen Abonnenten haben. Im ersten Quartal soll der ARPU bei 29 Euro liegen. Was kann aus diesem Tag gelernt werden? Es ist sicherlich kein Feiertag für Macher von deutschen Pay-TV, denn eigentlich hätte angesichts der massiven Werbekampagne mit deutlich mehr Neuabschlüssen gerechnet werden müssen. Ob das Projekt Sky also wirklich in Deutschland funktionieren wird, ist bei Weitem nicht so sicher, wie es Sky-Boss Williams den Menschen verkaufen möchte.


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