Sonntagsfragen

Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick mit Ross Antony (Teil I)

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Wie jedes Jahr: Wir blicken mit einem promineten Gast auf das Jahr 2009 zurück. Diesmal mit Quotenmeter.de-Redakteur Christian Richter, der mit Dschungelshow-Gewinner Ross Antony sprach.

Herr Antony, sicher haben Sie im Januar als amtierender Dschungelkönig die vierte Staffel von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» aufmerksam verfolgt. Sind Sie mit Ingrid van Bergen als Nachfolgerin zufrieden?
Ja, absolut! Sie ist ja Dschungelkönigin geworden – ich bin also nach wie vor der König des Dschungels! „Lang lebe Dschungelkönig Ross, der I.“

Wer hat Ihnen im Dschungel am meisten Spaß bereitet?
Ich fand Ingrid wirklich toll, mir waren sie und ihr Schicksal bis zum Dschungel nicht bekannt. Günther Kaufmann fand ich auch super. Ich habe ihn zuletzt bei «Wickie und die starken Männer» gesehen und habe sehr gelacht. Beide sind tolle Schauspieler.

Mit wem hätten Sie in diesem Jahr keine Nachtwache abhalten wollen?
Ich bin ein positiver Mensch und versuche mich nicht mit negativen Menschen und Meinungen aufzuhalten. Grundsätzlich komme ich mit jedem aus und wenn nicht, sag ich auch gern deutlich meine Meinung. Ich würde zumindest erstmal jedem das „benefit of the doubt“ geben und versuchen den Menschen kennen zu lernen.

Haben Sie die aktuelle Staffel in Großbritannien verfolgt?
Ja, natürlich. Ich bin wirklich seit der ersten Staffel ein Fan der Show.

Welche Version gefällt Ihnen denn besser und aus welchem Grund?
Die englische Show ist viel extremer und ich habe schon oft gedacht „Mein Gott, das könnte man in Deutschland nie machen!“. Die Deutschen sind viel tierlieber und achten peinlich genau darauf, dass keinem Tier ein Haar gekrümmt wird. Das finde ich toll. Auf der anderen Seite ist in England der Unterhaltungswert viel höher. Ein „Kuschelcamp“ wie in meiner Staffel gibt es nicht. In England fliegen immer gleich die Fetzen.

Wer sind Ihre Favoriten: Die deutschen Moderatoren Dirk Bach und Sonja Zietlow oder die englischen Gastgeber Anthony McPartlin und Declan Donnelly?
Oh, das ist gemein! Ich kann mich wirklich nicht entscheiden. Sonja und Dirk legen sehr viel Wert auf bösen und ironischen Humor und wir Engländer lieben das ja bekanntlich. Davon sollte es im deutschen Fernsehen viel mehr geben. Die Deutschen können nur schwer über sich selbst lachen.

Würden Sie wie Katie Price noch einmal ins Camp ziehen?
Die Frage wurde mir schon oft gestellt und bisher habe ich immer gesagt: „Nein, auf keinen Fall!“. Aber langsam ist es wie mit einer alten Beziehung, man erinnert sich irgendwann nur noch an das Positive. Der Dschungel war eine intensive, schöne, schreckliche und aufregende Zeit – wenn ich die Chance hätte, das noch einmal zu erleben? Warum nicht, oder ? ...ach, vielleicht doch nicht, wenn ich an meine Abschlussprüfung denke, läuft es mir kalt den Rücken runter.

In diesem Jahr dominierten einmal mehr die Castingshows das Fernsehprogramm. Welche haben Sie intensiv verfolgt?
«Deutschland sucht den Superstar», «Das Supertalent» und ein bisschen «Popstars». Ich freue mich, dass «X-Factor» nach Deutschland kommt. Das ist meine Lieblingscastingshow.

Wie hat Ihnen die aktuelle Staffel der «Popstars» gefallen?
Ich habe dieses Jahr kaum Zeit gehabt, die aktuelle Staffel zu verfolgen. Toll fand ich die Schauplätze wie Las Vegas. Ich konnte aber durch die wenigen Folgen, die ich gesehen habe, keine wirkliche Beziehung zu den Kandidaten aufbauen und Lieblinge finden.

Inwieweit hat sich das Format seit Ihrer Teilnahme verändert?
Es ist vielleicht nicht mehr so besonders wie damals. Es gibt jetzt einfach zu viele Castingsshows in zu kurzer Zeit. Man hat das Gefühl, kaum ist ein Gewinner gekürt, wird schon nach dem Nachfolger gesucht. Ich vermisse, dass hier wirklich „Stars“ geboren werden. Das finde ich sehr schade.

Wie enttäuscht waren Sie, als in Großbritannien Susan Boyle nur zweite bei «Britain's Got Talent» wurde?
Ich glaube, dass es für alle so klar war, dass sie gewinnt, dass viele nicht angerufen haben. Die Sache war einfach zu offensichtlich. Die Fans von dem anderen Act haben gekämpft, weil sie gefühlt haben, dass es kaum eine Chance gegen Susan gibt. Tja, deswegen sollte man immer für seinen Liebling anrufen! Aber Susan Boyle hat sich so eine tolle Karriere aufgebaut. Es gibt, glaube ich, keinen Grund für Enttäuschung.

Haben Sie eine CD von ihr gekauft?
Ja, als ich letzte Woche in England gedreht habe. Was mich sehr stolz als Engländer macht: Sie ist sogar in Amerika auf Platz 1 der Charts gelandet.

Hätte Sarah Kreuz den Sieg bei «DSDS» mehr verdient als Daniel Schuhmacher?
Ach, das kann man nicht sagen. Beide haben Talent. Beide haben alles gegeben. Am Schluss hat das Publikum entschieden – und Daniel ist Superstar geworden.

An der sechsten Staffel nahm auch Annemarie Eilfeld teil, die oft als Zicke der Nation bezeichnet wurde. Sie haben Annemarie bei den Dreharbeiten zu «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» kennen gelernt. Ist sie wirklich so schwierig?
Ich hatte richtig Angst vor einem Zusammentreffen. Ihr Ruf war ihr wirklich vorausgeeilt. Ich habe sie aber als ruhiges, nettes Mädchen kennen gelernt. Die Zusammenarbeit war alles andere als schwierig – ungelogen.

Wie war die Arbeit bei der Soap?
Ich muss wirklich sagen, Soap-Schauspieler werden wirklich unterschätzt. Was sie jeden Tag leisten müssen, ist Hochleistungssport. Sie drehen zehn Stunden am Tag und lernen danach ihre Texte - ständig unter Zeitdruck. Das ganze Team muss funktionieren und es gibt kaum Platz für Fehler. Ich habe einen wahnsinnigen Respekt vor dieser Leistung bekommen.

Würden Sie für einen weiteren Gastauftritt zurückkehren wollen?
Ja, ja, ja! Ruft mich an!

VOX versuchte mit der Sendung «Frauenzimmer» eine deutsche Version von «Loose Women» zu etablieren. Ohne Erfolg. Sie waren bei der ersten Ausgabe der deutschen Show dabei. Warum wurde die Sendung in Deutschland kein Erfolg?

Das ist so schade! Ich liebe die Originalversion «Loose Women» in England. Als ich gefragt wurde, ob ich Gast in der ersten Sendung sein wolle, habe ich völlig hysterisch meine Mutter angerufen. „Mama! Ich bin zu Gast bei der deutschen Version von «Loose Women» Juchhuuuuuuu“. In England sind die Frauen mutiger, offener und sie streiten sich untereinander, da geht es oft richtig ab. Vielleicht lag es daran. Ich weiß es nicht. Ich war sehr traurig, als ich von der Absetzung gehört habe.

War die Wahl der Moderatorinnen gut?
Ja, absolut. Maite Kelly fand ich besonders toll! Sie ist ein richtiges „Frauenzimmer“.

Sie kennen sicher die Comedyserie «Little Britain», die bei Comedy Central läuft. Dort ist sie eine der erfolgreichsten Shows des Jahres gewesen. Können Sie über die derben Scherze lachen?
Ja klar, sonst wäre doch etwas mit mir als Engländer nicht in Ordnung, oder?

Möglich, ja. Glauben Sie, die Sendung ist für Deutsche weniger witzig als für Briten?
Ja, der englische Humor ist schon sehr derbe. In Deutschland sind viele Jokes politisch nicht korrekt. In England heißt es dagegen Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Noch eine Serie war erfolgreich im Jahr 2009: Waren die neuen Folgen von «Doctor’s Diary» genauso gut wie die der ersten Staffel?
Ja! Es ist einer meiner größten Träume einmal in einer Episode mitzuspielen und wenn es als Leiche ist.

Den zweiten Teil des großen Jahresrückblicks mit Christian Richter und Ross Antony lesen Sie am Sonntag, 27. Dezember 2009, nur bei Quotenmeter.de.

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