Das Thema des Monats
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Die Sätze der Kandidaten wurden zerhackt und neu zusammengesetzt und Sprechpausen sowie schiefe Töne wurden nachträglich verlängert und in neuem Sinn dargestellt. Das alles nur, um die Kandidaten öffentlich vorzuführen und die Schadenfreude des Zuschauers zu provozieren. Dies setzte sich auch in vielen Einspielfilmen fort. Wenn etwa der sexuell unerfahrene Christian Brauer befragt wird, wie er Nina Eichinger ausziehen würde und dabei ungelenke Liegestützen machte, Scooter-Fan Andreas Gerlich in der Badewanne gezeigt wurde oder Cowboy Bernd Martini auf dem Bett liegend seine Lieblingsstellungen aufzählen musste, sollten die Kandidaten nicht persönlich vorgestellt, sondern zur Freude der Zuschauer erniedrigt werden. Das ist besonders mies, wenn die Menschen offenbar nicht einschätzen können, welche Wirkung sie im Fernsehen haben und wie mit ihren Aufnahmen umgegangen wird. Reicht es nicht mehr, dass die Menschen sich nur durch ihr fehlendes Talent lächerlich machen? Ist das nicht witzig genug? Muss man auf diese obendrein gewissenlos eintreten? Bei so viel Schamlosigkeit blieb einem oft das Lachen im Halse stecken.
Die Zahl des Monats
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Die Lieblinge des Monats
Das Erste zeigte am 03. Januar den ersten «Tatort» des Jahres 2010. Die Folge «Weil sie böse sind» vom Hessischen Rundfunk überzeugte nicht nur durch die innovative Erzählperspektive aus der Sicht des Täters, sondern vor allem durch die Leistung von Matthias Schweighöfer. Zu Recht gilt das Werk bereits jetzt als der beste «Tatort» des Jahres.
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Im Rahmen des Holocaust-Gedenktages wurden zahlreiche Dokumentation über die NS-Zeit gezeigt. Besonders sehenswert war die Reportage «Die Flucht» am 25. Januar 2010 auf 3sat, die den spektakuläre Ausbruch von vier Häftlingen aus dem Konzentrationslager Auschwitz rekonstruierte. Die Ereignisse wurden vom Überlebenden Kazimierz Piechowski derart packend erzählt und mit nachgestellten Filmaufnahmen gekonnt kombiniert, dass der Zuschauer jede Minute der Flucht hautnah miterleben konnte.
Der «Galileo»-Reporter Harro Füllgrabe war am 28. Januar 2010 in der Show von Johannes B. Kerner zu Gast und präsentierte dort das ekligste Essen der Welt. Verfaulte Eier und lebenden Milbenkäse schluckte er ohne zu zögern und äußerst unterhaltsam herunter, während Kerner nicht aufhörte zu wimmern, wie eklig alles sei. Gegen den jungen Kollegen schmierte der Gastgeber total ab und wirkte nur noch blass, altbacken, unspontan und verweichlicht. Vielleicht sollte Sat.1 schnell zugreifen und Füllgrabe das Magazin künftig präsentieren lassen. Er brächte wesentlich mehr Unterhaltungswert in die Sendung und eventuell auch bessere Quoten.
Der Aufreger des Monats
Am 12. Januar 2010 erschütterte ein Erdbeben der Stärke sieben den Staat Haiti. Es dauerte nicht lang bis die Bilder des dortigen Elends das heimische Fernsehen erreichten und eine große Spendenflut auslösten. Immer wieder riefen die großen Sender zum Spenden auf und blendeten unzählige Schrifttafeln mit Kontonummern ein. Das ist wichtig und gut. Es wird jedoch lächerlich, wenn diese Spendenaufrufe derart ungünstig platziert werden, wie es im «Sat.1-Frühstücksfernsehen» am 21. Januar 2010 geschehen ist. Direkt nach dem Appell an die Zuschauer positionierten die Redakteure das Quiz der Sendung. Die Bilder der bedürftigen Opfer waren kaum verschwunden, als das quirlige Moderationsduo Simone Panteleit und Jan Hahn den Gewinn von 9.000 Euro unters Volk bringen musste. Wäre es nicht sinnvoller gewesen die 9.000 Euro ausnahmsweise nicht an die Zuschauer zu verschenken, sondern selbst zu spenden oder wenigstens eine Pause zwischen den beiden gegensätzlichen Inhalten zu lassen? So wirkte das vorherige Engagement lediglich dekadent und unglaubwürdig.
Der „Haufen des Monats“
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Und sonst noch...
...ist «Big Brother» zurück und mit der Sendung eine neue Generation an C-Promis und potentiellen Teilnehmern am «Perfekten Promi-Dinner». Diesmal war RTL II jedoch so clever, dass der Sender Menschen in den Container schickte, die sich schon im Vorfeld im deutschen Fernsehen lächerlich gemacht haben. So zogen Ex-«Supertalent»-Kandidaten, Ex-«Germany’s Next Topmodel»-Bewerberinnen, ehemalige «DSDS»-Casting-Opfer und die Mutter von Reality-Sternchen Daniela Katzenberger («Goodbye Deutschland», «Auf und davon») ins Haus. Bei dieser Zusammenstellung graut es einem schon jetzt vor den weiteren Kandidaten. Angesichts dieser geballten Zusammenstellung wird sicher auch Nico Schwanz nicht lang auf sich warten lassen.