Die Kritiker

«The Mentalist: Schmerz und Geld» (2x01)

von

Story


Mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe und verblüffender Kombinationsfähigkeit verdiente Patrick Jane sein Geld jahrelang als betrügerischer Hellseher und wurde dank seines zweifelhaft guten Rufes als Medium beauftragt, in einer Fernsehshow ein Täterprofil des Serienmörders Red John zu zeichnen. Im Anschluss an die Sendung entdeckt Jane seine Frau und seine Tochter von Red John ermordet in seiner Wohnung und schwört sich, den Täter zu finden.

Seit dem Schicksalsschlag unterstützt Patrick Jane als Berater des California Bureau of Investigation ein Team von Ermittlern, das für die Lösung von Mordfällen und die Unterstützung lokaler Behörden zuständig ist. Seine unvergleichlichen Fähigkeiten und unkonventionellen Ermittlungsansätze, für die Jane gerne alle Regeln und Vorschriften bricht und seine Grenzen testet, werden von den Kollegen zwar oftmals skeptisch betrachtet, helfen dem Team aber stets bei der Aufklärung heikler Fälle.

Doch mit dem persönlichen Rachefeldzug ist es nun vorbei: Virgil Minelli, Leiter des CBI, zieht Jane und sein Team vom Fall Red John ab, weil er den Ermittlern Voreingenommenheit vorwirft. Für Jane ist klar, dass seine Tätigkeit für das CBI ohne sein Engagement im Fall Red John keinen Sinn mehr hat. Dennoch will er dem Team für eine einzige weitere Ermittlung treu bleiben: Monica Dunninger hat in ihrer Firma eine Million Dollar unterschlagen und war monatelang verschwunden, bevor sie ermordet in einem Motel aufgefunden wird.

Darsteller


Simon Baker («The Guardian», «Der Teufel trägt Prada») ist Patrick Jane
Robin Tunney («Investigating Sex», «Prison Break») ist Teresa Lisbon
Tim Kang («Die Vergessenen», «John Rambo») ist Kimball Cho
Owain Yeoman («Troy», «Bierfest») ist Wayne Rigsby
Amanda Righetti («O.C., California», «Freitag der 13.») ist Grace Van Pelt
Gregory Itzin («Fear and Loathing in Las Vegas», «24») ist Virgil Minelli
Terry Kinney («Oz», «Sleepers») ist Sam Bosco

Kritik
Es scheint wie ein Déjà-vu: Unter Spott der Bereitschaftspolizei betritt Patrick Jane einen Tatort, schmettert den versammelten Zeugen einige Fragen ins Gesicht, bedient sich billiger Taschenspielertricks und verfällt von einer Mutmaßung in die andere. Doch dann, oh Wunder, ist der Mörder eines jungen Mannes innerhalb von fünf Minuten identifiziert. Was sich nach der Pilotepisode der ersten Staffel von «The Mentalist» anhört, ist der Auftakt zur zweiten Staffel der quotentechnisch überaus erfolgreichen US-Serie. Doch trotz offenkundiger Wiederholungen, langweilig ist der selbsternannte Mentalist nicht geworden - im Gegenteil, der arrogant-freche Vorspann macht Lust auf mehr.

Und mehr gibt es, denn inhaltlich hat sich in Sacramento viel getan - und doch so wenig: Red John, der Mörder von Patrick Janes Familie, wurde noch immer nicht gefasst. Ausgerechnet jetzt entbindet der Vorgesetzte Virgil Minelli das Team von den Ermittlungen. Minelli glaubt an Voreingenommenheit und wirft dem Ermittlern vor, schon lange keine überzeugenden Erkenntnisse mehr gewonnen zu haben. Sam Bosco, Leiter der Einheit Serienverbrechen, bekommt den Fall übertragen - sehr zum Ärger von Jane, denn Bosco kann mit dem offiziell als Berater angestellten Ex-Mentalisten gar nichts anfangen und weigert sich dementsprechend, Jane mit Informationen zu versorgen.

Die heiteren Zeiten des persönlichen Rachefeldzugs sind also vorbei und für Jane steht damit fest, dass er das CBI verlassen wird. Dennoch bleibt er dem Team vorerst erhalten, ist es doch ohne die seiner Meinung nach wertvolle Hilfe eines ehemaligen Mentalisten aufgeschmissen. Die Ausgangssituation erweist sich damit als recht identisch zur Lage der ersten Staffel, geht allerdings viel tiefer: Auch wenn sich Jane arroganter und bissiger als in den vorherigen Folgen gibt, offenbart er durch seinen Verbleib im Team eine andere Seite als die des nur zum persönlichen Vorteil handelnden Alleingängers. Auch der Konflikt mit Bosco, der neben Red John der einzige anwesende Gegenspieler Janes ist, gibt der Handlung neuen Schwung und könnte neben vielen Dramen auch für eine tiefere Entwicklung der Charaktere und den Zusammenhalt des Teams sorgen.

Die Entwicklung des roten Fadens der Serie, die Ermittlungen im Falle Red John, scheint noch offen, dürfte aber in die Richtung von «Burn Notice» oder «Life» gehen: Weil er nicht mit Bosco kooperieren kann, wird sich Jane privat auf die Suche nach dem Mörder seiner Familie machen. Neu erfunden hat sich die Serie mit der zweiten Staffel gewiss nicht, aber die kleinen Neuerungen lenken die Handlung in eine andere Richtung. Da die schauspielerischen Leistungen des CBI-Teams, der subtile Humor und Patrick Jane allerdings keineswegs an Qualität verloren haben, wird auch die zweite Staffel «The Mentalist» den Fans gefallen. Mit Boscos Worten freuen wir uns auf heitere Stunden: "I wouldn't direct you to the toilet if your ass was on fire".

Sat.1 zeigt «The Mentalist» ab dem 28. Februar 2010 immer sonntags um 21:15 Uhr.

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