Die Anhänger der schnellsten Mannschaftssportart sehen die Öffentlich-Rechtlichen in der Pflicht – am 58. Spieltag wollen sie ihren Sport symbolisch begraben.
Dass es um das deutsche Eishockey nicht allzu gut steht, ist spätestens seit den Olympischen Winterspielen in Vancouver klar. Den Fans ist klar: Sie würden gerne sehr gutes Eishockey sehen, das wird in der höchsten deutschen Spielklasse – der DEL – aber eben nicht geboten. ZDF-Kommentator Günther-Peter Ploog, fast eine Legende des Eishockey-Journalismus, erklärte schon während der Olympiade, die DEL müsse wieder mehr Präsenz im Free-TV haben, um qualitativ zu wachsen. Ploog arbeitete in den 90ern selbst beim Bezahlsender Premiere, moderierte dort neben Fußball auch das Topspiel der Woche aus der Eishockey-Bundesliga.
Eine Gruppierung von Fans fordert nun mit einer besonderen Aktion die höhere Aufmerksamkeit der DEL in den Medien und eine Berichterstattung bei ARD oder ZDF. Veröffentlicht wurde eine Sterbeanzeige des deutschen Eishockey, in der es heißt: „In ewiger Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Hobby, unserem Lichtblick in düsterer Stunde, unserer Leidenschaft.“ Und weiter: „Die Beisetzung findet am 16. und 17. März statt, wir bitten um Erscheinen in schwarzer Kleidung.“
An den beiden Tagen richtet die DEL den 58. Spieltag aus, nur ein Spiel ist davon im Fernsehen zu sehen. Der Bezahlsender Sky überträgt dann die Partie der Adler Mannheim gegen die Kölner Haie. Zum Eishockey-Team von Sky gehören Michael Leopold, Marc Hindelang und andere. Das DSF zeigt wöchentlich eine halbe Stunde Eishockey aus der zweiten Bundesliga.