Sein vorheriges Projekt, «Akte Schicksal», war kein Erfolg: Jetzt versucht es Ulrich Meyer in Sat.1 mit einer Programmfarbe, die an die Geschichten von «Urteil Mord» anknüpft.
Ein blaues Auge hat sich Ulrich Meyer im vergangenen Jahr geholt: Der mit dem dienstags ausgestrahlten Magazin «Akte» so erfolgreiche Moderator, fiel mit der einstündigen Sendung «Akte Schicksal», die Ex-Sat.1-Boss Guido Bolten immer am späten Montagabend programmierte, böse auf die Nase. Nur zwei Mal schafften es Ausgaben davon über den Senderschnitt, in der Regel blieben die Quoten einstellig.
Dennoch vertraut man weiterhin in das Können von Ulrich Meyer und seinem Produktionsteam: Bei ihm hat Sat.1 für den Sonntagabend eine weitere Crime-Doku bestellt. Ob das angesichts der aktuell schwachen Quoten von «Urteil Mord» - holt um 22.15 Uhr nur rund siebeneinhalb Prozent bei den Umworbenen – der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt.
Sechs Folgen des neuen Formats, das den Namen «ErmittlungsAkte – Dem Verbrechen auf der Spur» tragen wird, soll es geben. Erstmals wird es am 25. April 2010 zu sehen sein. Auch hier erinnert das Prinzip ein bisschen an das amerikanische «Autopsie», das eine Zeit lang bei RTL II am Sonntagabend Marktanteile von rund zehn Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen generieren konnte. Die neue Sendung soll Einblicke in die Aufklärung von Verbrechen liefern. Man will hier den Fragen nachgehen, wie Kriminaltechniker entscheidende Beweise gesammelt haben. Ulrich Meyer begibt sich auf eine faszinierende Spurensuche - mit einem kompetenten Expertenteam: Rechtsmedizinerin Dr. Saskia Guddat und ein Kriminaltechniker erklären anhand komplizierter deutscher Kriminalfälle, wie die Polizei mit Hilfe von Spezialisten den Tätern schließlich auf die Spur kam.
Auch aufwändige Grafiken sollen zum Einsatz kommen. Es ist somit das vierte «Akte»-Format, das es auf die deutschen Bildschirme schafft. Neben dem Original, das seit mehr als einem Jahrzehnt auf Sendung geht, gab es im vergangenen Jahr «Akte Schicksal» und in den 90ern die «Fahndungsakte», die eine Antwort auf ZDFs «Aktenzeichen XY» war.