Die Öffentlich-Rechtlichen lehnen den Vorstoß des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck ab, Werbung aus dem Programm zu verbannen.
Am Montag berichtete Quotenmeter.de über den Vorschlag des SPD-Politikers Kurt Beck, Werbung aus dem Programm der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu verbannen. Beck ist neben seiner Tätigkeit als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident auch Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates. Nun hat sich der Chef des ARD-Werbevermarkters Sales & Services, Bernd Cromm, zu Wort gemeldet.
"Die Diskussion über ein neues Finanzierungsmodell für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollte man nicht vermischen mit der Forderung nach einem Werbeverbot für ARD und ZDF", so Cromm. Auch Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer der ZDF Werbefernsehen GmbH, lehnt die Beck-Pläne ab: "Die Behauptung, dass ein Verbot von Werbung den privaten Medienunternehmen zugute käme, ist zudem durch das französische Modell hinreichend widerlegt." Die Werbeumsätze bei öffentlich-rechtlichen Sendern würden bei einem Verbot vielmehr komplett eingespart, weil die Werbung sich bei diesen Sendern an eine andere Zielgruppe richte, die bei den Privaten so nicht vorzufinden sei.
Einer Studie von ARD und ZDF zufolge müssten die GEZ-Gebühren um 1,42 Euro pro Monat steigen, damit die Verluste durch den Wegfall etwaiger Werbeeinnahmen ausgeglichen werden könnten. Kurt Becks Plan sieht vor, dass bis 2015 bei den Öffentlich-Rechtlichen Werbung halbiert wird. Zwei Jahre später sollen Werbung und Sponsoring dann komplett abgeschafft sein.