Blockbuster-Battle

«Mr. Bean macht Ferien» vs. «xXx 2 - The Next Level»

von
RTL oder ProSieben? Quotenmeter.de verrät, bei welchem Sonntagsblockbuster sich das Einschalten lohnt.

«Mr. Bean macht Ferien» (RTL)

Nachdem es bei RTL am Sonntagabend zwischenzeitlich etwas ernster zuging, widmet sich der Kölner Sender diese Woche wieder der Comedy. Und das in Form von niemand geringerem als Mr. Bean persönlich, den es in der Free-TV-Premiere von «Mr. Bean macht Ferien» nach Frankreich verschlägt. Dass sein Urlaub nicht ohne Turbulenzen verläuft, versteht sich bei dem eigentümlichen Briten wohl von selbst. Schon bei seinem ersten Zwischenstopp in Paris sorgt er für allerlei Chaos.

Mr. Bean gilt zweifellos als Kultfigur. Selbst heute noch, gut zwanzig Jahre nachdem er erstmalig auf heimischen Fernsehbildschirmen sein Unwesen getrieben hat. Dem einst von Drehbuchautor Richard Curtis («Vier Hochzeiten und ein Todesfall», «Tatsächlich … Liebe») und Komiker Rowan Atkinson geschaffenen und von letzterem selbst verkörperten weltfremden Tollpatsch gelang es, sich durch eine gerade einmal 14 Folgen umfassende Sketchserie (1989-1995) innerhalb kürzester Zeit eine enorme Fangemeinde aufzubauen. So brachte er es Ende der 90er Jahre gar zu einem Auftritt auf der großen Leinwand. Jedoch wurde sein erster Kinofilm eher gemischt aufgenommen. Denn trotz einiger vertrauter Elemente und gelungener Slapstickeinlagen hatte «Bean - Der ultimative Katastrophenfilm» (1997) durch die Reduzierung des typisch britischen Humors und die Zunahme der serienuntypischen Sprechpassagen Mr. Beans bereits einiges an Charme verloren.

Nichtsdestotrotz mauserte sich die Komödie zu einem Erfolg. Doch sollten zehn Jahre ins Land ziehen, ehe Mr. Bean mit «Mr. Bean macht Ferien» erneut einen Ausflug in die Kinos wagte. Die Reaktionen fielen jedoch ähnlich wie beim ersten Mal aus. Aber wie damals im Jahre 1997 konnte sich auch die späte Fortsetzung an den Kinokassen behaupten. Ein dritter Spielfilm um den beliebten Taugenichts scheint dennoch ausgeschlossen, möchte sich Rowan Atkinson doch endlich von seiner Paraderolle verabschieden. Seine Fans müssen aber wahrscheinlich trotz allem nicht auf ihn verzichten, ist doch seit kurzem eine Fortsetzung zur mittelmäßigen Agentenparodie «Johnny English» (2003) angekündigt.

OT: «Mr. Bean’s Holiday» (2007) von Steve Bendelack; mit Rowan Atkinson, Max Baldry, Emma de Caunes, Jean Rochefort und Willem Dafoe.

«xXx 2 - The Next Level» (ProSieben)


ProSieben setzt an diesem Wochenende mit der zweiteiligen «xXx - Triple X»-Reihe auf geballte Action. Während am Freitag noch Vin Diesel als etwas anderer Spezialagent den bösen Jungs ordentlich einheizt, schlägt sich am Sonntag Ice Cube in «xXx 2 - The Next Level» als Diesels Nachfolger mit allerlei Kriminellen rum. Auch der neue Triple X wird dabei zunächst vom NSA-Agenten Gibbons (Samuel L. Jackson) rekrutiert. Dieser benötigt nach einem Überfall auf eine geheime NSA-Einrichtung nämlich jede mögliche Unterstützung, um die Verantwortlichen hinter dem Anschlag ausfindig zu machen.

«xXx - Triple X» (2002) festigte nach recht gelungenen Filmen wie «Pitch Black - Planet der Finsternis» (2000) und «The Fast and the Furious» (2001) endgültig Vin Diesels Status als vielversprechender neuer Held des Actionkinos. Von den drei genannten Filmen war der unterhaltsame Agentenkracher gar der erfolgreichste. Eine Fortsetzung galt also schon bald als beschlossene Sache. Anfangs waren für diese sowohl Hauptdarsteller Diesel als auch Regisseur Rob Cohen erneut fest eingeplant. Aus der dritten Zusammenarbeit der beiden (nach «The Fast and the Furious» und «xXx - Triple X») wurde jedoch nichts. So kehrte Diesel dem Projekt den Rücken, als sich die produzierenden Studios mit seinen hohen Gagenforderungen nicht einverstanden zeigten. Daraufhin verzichtete dann auch Rob Cohen auf den Regieposten, blieb dem Projekt aber immerhin als Produzent erhalten.

Die Inszenierung wurde einige Zeit später in die Hände des neuseeländischen Filmemachers Lee Tamahori gelegt, der sich wahrscheinlich am ehesten durch «Stirb an einem anderen Tag», seinen actionlastigen, aber seelenlosen Beitrag zur «James Bond»-Reihe, für den Job empfahl. Für die Hauptrolle sprang unterdessen Rapper Ice Cube («Friday», «Three Kings») ein. Blickt man auf den Erfolg des Endprodukts, wird deutlich, dass sich die Kinozuschauer von dieser Wahl nicht gerade begeistert zeigten, konnte «xXx 2» am Ende doch nicht einmal die Hälfte seiner Produktionskosten einspielen. Dennoch ist derzeit ein dritter Teil für Ende 2011 geplant. «xXx: The Return of Xander Cage» verweist dabei schon in seinem Titel auf die Rückkehr Vin Diesels, der nach dem ertragreichen vierten «The Fast and the Furious»-Teil damit endgültig wieder an alte Erfolge anknüpfen könnte.

OT: «xXx 2: State of the Union» (2005) von Lee Tamahori; mit Ice Cube, Samuel L. Jackson, Willem Dafoe, Scott Speedman und Alvin „Xzibit” Joiner.

Die Empfehlung von Quotenmeter.de


Obwohl es sich bei «Mr. Bean macht Ferien» und «xXx 2 - The Next Level» ganz offensichtlich um grundverschiedene Filme handelt, haben die beiden Blockbuster doch zweierlei gemeinsam. Zum einen hat Willem Dafoe («Platoon», «Spider-Man») in beiden Filmen eine Antagonistenrolle inne. Auf der anderen, wohl bedeutenderen, Seite handelt es sich sowohl bei «Bean» als auch bei «xXx 2» um keine allzu bemerkenswerten Machwerke. Und doch liegen zwischen ihnen noch einmal Welten. Denn «Mr. Bean» ist bei weitem nicht so ärgerlich wie Lee Tamahoris Spionageactioner. Schon dessen Vorgänger glänzte ganz bewusst nicht durch eine originelle Handlung oder besonders ausgefeilte Charaktere. Doch hatte «xXx - Triple X» mit Vin Diesel wenigstens noch einen vor Selbstironie und Coolness strotzenden Hauptdarsteller zu bieten. Ice Cube hingegen verfügt in etwa über die Ausstrahlung einer Walnuss. Zu keiner Sekunde gelingt es ihm, seine Rolle mit etwas Präsenz auszufüllen, wodurch der gesamte, inhaltlich ohnehin belanglose Film zum Scheitern verurteilt ist.

Dass die Actionszenen ebenfalls keinen Innovationspreis verdient haben, gibt dem ganzen Unterfangen schließlich den Rest und lässt den verzweifelten Fernsehblick hoffnungsvoll in Richtung RTL wandern. Dort versucht Mr. Bean immerhin wacker, seine gewohnte Kauzigkeit mit vertrauten Auftritten aufleben zu lassen. Auch wenn dies für die Länge eines ganzen Spielfilms noch immer nicht so recht funktionieren will, blitzen abseits vieler, schwer zu ertragender Albernheiten und nur leidlich amüsanter Passagen hin und wieder einige durchaus gelungene Momente auf. Vor allem im Finale steigert sich der Unterhaltungswert von «Mr. Bean macht Ferien» noch einmal gehörig. Und bis dahin kann man sich zumindest an den schönen Bildern erfreuen, die Regisseur Steve Bendelack und sein Kameramann dem Zuschauer präsentieren.

Der Sieg geht an «Mr. Bean macht Ferien» um 20.15 Uhr auf RTL.

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