Kino-Check

Neu im Kino: Kalenderwoche 19

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Ridley Scott erzählt den Mythos «Robin Hood». Zudem: Der Fluch des O'Loughlin und ein fantastischer Fuchs.

«Plan B für die Liebe»
Bemerkenswertes Glück waren den Projekten des gebürtigen Australiers Alex O'Loughlin in der jüngsten Vergangenheit nicht beschieden. Nachdem sich der Schauspieler in seiner Heimat mit Werken wie «Oyster Farmer» (2004) und «Feed» (2005) sowie der vielfach anerkannten Darstellung des Will Bryant in «The Incredible Journey of Mary Bryant» (2005) einen Namen geschaffen hatte, verschlug es ihn für einen kurzweiligen, aber gelungenen Story-Arc ins amerikanische Kabelfernsehen: Nachdem sein Engagement bei «The Shield» beendet war, landete er beim Network CBS den nächsten Coup, die Hauptrolle des Mick St. John in der Serie «Moonlight». Diese wurde allerdings nach einer Staffel wieder abgesetzt. Fan-Proteste änderten daran zwar nichts, halfen aber, O'Loughlin zum neuen Liebling des Senders zu machen. In «Three Rivers» porträtierte er ebenfalls den charismatischen Protagonisten, doch auch diese Produktion wurde nach acht Episoden begraben. Während seine Besetzung im nahenden Reboot des Klassikers «Hawaii Five-O» bekannt wurde, stand der 33-Jährige an der Seite von Jennifer Lopez für «Plan B für die Liebe» vor der Kamera - vertrieben von: CBS Films. Bisher hat der Film jedoch weder sein Budget eingespielt, noch sonderlich viele positive Kritikerstimmen erhalten.

Erzählt wird von Zoe (Lopez), die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Baby. Ihrem Liebesleben ergeht es jedoch in etwa wie O'Loughlins Karriere: Nach deutlichen Rückschlägen, scheint es einfach nicht mehr aufwärts zu gehen. Es will sich schlicht kein Vater für ein Kind finden, was Zoe schließlich zu künstlicher Befruchtung treibt. Kurz nachdem das Unternehmen von Erfolg gekrönt wird, lernt Zoe Stan (O'Loughlin) kennen und lieben. Doch ob der Traummann mit der ungewöhnlichen Reihenfolge zufrieden ist, darf bezweifelt werden. Platz auf dem Stuhl der Regie nahm Alan Poul, der als Regisseur das erste Mal 2002 für die HBO-Serie «Six Feet Under» tätig war, deren Executive Producer er war. Auch Episoden der Formate «Rom», «Swingtown» und «Big Love» setzte er in Szene. «Plan B für die Liebe», im Original «The Back-Up Plan», markiert also sein Spielfilm-Debut als Director. Ein weitaus größeres Risiko für einen potentiellen Erfolg dürfte die unergiebige Story sein – deutsche Kinogänger können sich am dem morgigen Donnerstag ein Bild machen.

OT: «The Back-Up Plan» von Alan Poul; mit Jennifer Lopez, Alex O'Loughlin, Danneel Harris, Eric Christian Olsen und Anthony Anderson.

«Robin Hood»


Nach seiner Heimkehr aus dem dritten Kreuzzug, sieht sich Sir Robin Longstride mit Korruption und kompromissloser Gewalt konfrontiert. Schandtaten, die dem Sheriff Nottinghams zuzuschreiben sind, der vom Tode des Königs Richard Löwenherz nur profitiert hat. Mithilfe seiner Merry Men beginnt Longstride das Land von dessen Sünden zu reinigen, angefangen beim eigenen Heimatsort. Nicht zuletzt um das Herz der Witwe Marian zu gewinnen, als deren Gatte er sich ausgibt, stürzt sich der mutige Mann in immer größere Gefahren, die in einem Bürgerkrieg enden könnten. Es war ohne Zweifel ein weiter Weg, bis diese und ähnliche Storybeschreibungen endlich verfasst werden konnten – seit das Projekt «Nottingham» im Januar 2007 seinen Anfang nahm, musste nicht nur der Titel eine Änderung hinnehmen. Das erste Skript des Autorensduos Cyrus Voris und Ethan Reiff, die gemeinsam die Showtime-Serie «Sleeper Cell» schufen, ließ die Figuren Robin Hood und des Sherrifs in einem neuen Licht erscheinen, ersten weniger, letzeren weitaus sympathischer als es bislang der Fall war. Zuerst wurde Russel Crowe engagiert, ein großer Fan des begabten Bogenschützen; anschließend Regisseur Ridley Scott. «Robin Hood» kennzeichnet somit bereits die fünfte Zusammenarbeit der beiden Leinwandgrößen. Nur dass der Film sich eigentlich um den Sherrif der englischen Stadt, nicht deren ruhmreichen Helden Hood, drehen sollte.

Nach einigen Verzögerungen und Überarbeitungen des Drehbuches durch Brian Helgeland («Mystic River») und Paul Webb, entschloss man sich, Crowe zu Robin und Robin zum Sherrif zu machen. Inzwischen wird das Mammutwerk, das etwa 145 Minuten umfasst, als Vorgeschichte Robin Hoods verkauft. Der Titel «Nottingham» sagte Scott letztlich auch nicht mehr zu, würde er eine gezielte Marketing-Strategie doch eindeutig zunichte machen – mit «Robin Hood» könne demnach nichts schief gehen. Neben Crowe spielen unter anderem Oscarpreisträgerin Cate Blanchett als Lady Marian und Mark Strong, der zuletzt als Frank D'amico in «Kick-Ass» zu sehen war, in der Rolle des Sir Godfrey, Handlanger von König John (Oscar Isaac). Abgesehen von großartigen Darstellern, bietet «Robin Hood» offensichtlich umfangreiche Kampf-Spektakel, die in den unterschiedlichen Trailern bereits angepriesen werden. Ob der Film seinem Ruf gerecht werden kann, lesen Sie am Freitag in der Quotenmeter.de-Kinokritik.

OT: «Robin Hood» von Ridley Scott; mit Russel Crowe, Cate Blanchett, Mark Strong, Oscar Isaac, Mark Lewis Jones und William Hurt.

«Der fantastische Mr. Fox»
«Fantastic Mr Fox» ist ein beliebtes Kinderbuch des vielseitigen Autore Roald Dahl, der sich auch für «Charlie und die Schokoladenfabrik» verantwortlich zeichnet. Die Geschichte dreht sich um den Fuchs Mr. Fox, der seine Familie über Wasser hält, indem er die drei Farmer Boggis, Bunce und Bean um einige ihrer Hennen und Enten bringt. Diese eklären dem Störefried den Krieg und beginnen in die Erde vorzudringen. Doch nicht nur Mr. Fox, seine Frau und Kinder stehen der Gefahr gegenüber, auch die restlichen Tiere in ihrem Umfeld bangen um ihr Heim. Mr. Fox fühlt sich verantwortlich und schmiedet mit seinen neuen Gefährten einen fantastischen Plan, der das Problem für immer lösen soll. Für die Verfilmung selbst wurde, nebst neuem Anfang und Ende, dem Hauptcharakter zusätzlich eine Vergangenheit als Meisterdieb angedichtet. Gesprochen wird dieser von George Clooney, was die Parallelen zu «Oceans Eleven» nur umso amüsanter gestaltet. Meryl Streep ersetzte Cate Blanchett, die Mrs. Felicity Fox ursprünglich ihre Stimmen leihen sollte. Darüberhinaus gehören auch Jason Schwartzman, der mit Regisseur Wes Anderson «Darjeeling Limited» geschrieben hat, Bill Murray, Willem Dafoe und Owen Wilson zum Cast des Werkes, das sich der Stop-Motion-Technik bedient. Diese Art der Animation wurde bis in das neue Jahrtausend angewandt – Tim Burtons «Corpse Bride» (2005) beruht beispielsweise auf diesem Verfahren. Sowohl für Wes Anderson, als auch 20th Century Fox stellt «Der fantastische Mr. Fox» eine Premiere in dieser Hinsicht dar.

Es war geplant, dass Anderson das Projekt gemeinsam mit Henry Selick verwirklichen sollte, doch dieser wandte sich mit «Coraline», das auf Neil Gaimans gleichnamigem Buch basiert, einem anderen Zweig des Genres zu. Eine Tatsache, die zu betrauern ist, denn allein dem Trailer zu «Der fantastische Mr. Fox» ist anzusehen, dass er sich gegen Selicks Geniestreich nicht durchsetzen kann – was letztlich auch an der Story liegen mag, die mit Geimans übernatürlichem Märchen nicht mithalten kann. Dies außer Acht gelassen, bietet der Film mit Sicherheit liebenswerte Unterhaltung, die vor allem im Original zu überzeugen weiß – den großartigen Schauspielern hinter den Mikrofonen zum Dank.

OT: «Fantastic Mr. Fox» von Wes Anderson; mit George Clooney, Meryl Streep, Jason Schwartzman, Eric Chase Anderson, Bill Murray und Owen Wilson.

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