Keinen Kahlschlag bei den ProSiebenSat.1-Sendern möchten die Redakteure, befürchten aber sogar das Gegenteil.
Mehr Nachrichten und vor allem mehr Platz für politische Inhalte – das forderten die Landesmedienanstalten in dieser Woche. Unterstützung bekommen sie nun von den Angestellten des Nachrichtenkanals N24 selbst. N24 macht auch die Nachrichten für Sat.1, ProSieben und kabel eins und ist somit verantwortlich für die Informationsschienen von ProSiebenSat.1 TV Deutschland. „Wir N24-Journalisten kämpfen seit Jahren für einen höheren Anteil aktueller, politischer Berichterstattung in allen Programmen von ProSiebenSat.1. Nachrichten bringen keine Werbeeinnahmen. Die Politik muss endlich klare gesetzliche Richtlinien vorgeben. Unsere Definition von Nachrichten sollte in den Rundfunkstaatsvertrag Eingang finden, um Nachrichten vom Infotainment abzugrenzen“, heißt es in einer am Mittwochnachmittag veröffentlichten Erklärung des Redaktionsausschusses.
N24 befürchtet aber eher weitere Einschnitte bei der Produktion: „Mit dem Nachrichtensender N24 haben SAT.1, ProSieben und kabel eins sofort die Möglichkeit, Nachrichten und politische Informationen im Programm auszubauen. Derzeit plant aber der Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG einen drastischen finanziellen und personellen Abbau bei N24,“ heißt es in der Mitteilung.
So hätte die politische Berichterstattung der Meinung des Redaktionsausschusses „in den Programmen der ProSiebenSat.1 Media AG nur noch Feigenblattcharakter“, heißt es. Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes privater Rundfunk und Telemedien ist gegen die geforderte Verpflichtung. Er sagte aktuelle werde lediglich eine alte Debatte aufgewärmt.