Der Komponist Ralph Siegel äußerte sich nun zum Sieg von Lena beim «Eurovision Song Contest». Er selbst sehe sich weiterhin als einzigen deutschen «Grand Prix»-Gewinner.
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich Ralph Siegel zu Wort meldet. Der Komponist zeichnete sich in den vergangenen Jahrzehnten häufig für die deutschen Beiträge beim «Eurovision Song Contest» verantwortlich und bescherte Deutschland zuletzt im April 1982 den Sieg. Es war Nicole, die damals seinen Song "Ein bisschen Frieden" sang. Heute, 28 Jahre später, hat es Deutschland wieder auf den Thron geschafft. Diesmal allerdings ohne Siegels Hilfe. Der zeigte sich im Interview mit der Berliner Zeitung etwas griesgrämig hinsichtlich des Siegs von Lena Meyer-Landrut und ihrem Song "Satellite".
So sehe er sich auch weiterhin als den einzigen Deutschen, der in dem Wettbewerb je den Titel holte. Schließlich sei "Satellite" ein dänisch-amerikanischer Song, so Siegel. Den Sieg gönne er Lena aber von "ganzem Herzen". Er bezeichnete sie als "ein herzerfrischendes Wesen mit Charme und Witz". Man sehe, "dass man heute selbst mit einem kleinen markanten, süßen Stimmchen die Welt erobern kann."
Vor dem Contest hatte er allerdings weniger für Stefan Raab und Lena übrig. Kurz vor dem Finale erklärte er der "Süddeutschen Zeitung", dass das Lied nett und das Mädchen süß sei, Lena aber nur selten den Ton treffe. "Dem Dilettantismus sind keine Grenzen mehr gesetzt", so Siegel. Große Siegchancen räumte er Lena nicht ein: "Vielleicht wählen ein paar Leute dieses süße Mädchen, das da auf der Bühne rumspringt. Ich würde es ihr wünschen, aber bei der Eurovision muss man etwas machen, was exorbitant gut ist".