Anstelle der Doppelmoderation könnte es schon bald nur noch formatierte 15 Minuten-Nachrichten geben, die bei Bedarf schlicht in Dauerschleife gehen.
Die Nachrichtenstrecke zwischen 7 und 13 Uhr bleibt erhalten – das war die vielleicht beste Nachricht des vergangenen Tages. Auch unter den neuen Eigentümern von N24, unter anderem Dr. Torsten Rossmann und Stefan Aust, gibt es also morgens und vormittags durchgehend Nachrichten. Inhaltlich werden sich diese aller Wahrscheinlichkeit nach aber deutlich ändern. So soll die Doppelmoderation bei den Sendungen «Frühreport», «Morgenreport» und «Mittagsreport» schon bald wegfallen. „Die Geschäftsführung hat von schmerzhaften Einschnitten gesprochen - wie schmerzhaft sie werden, wird sich zeigen,“ sagte N24-Politreporterin Michaela May, die im Redaktionsausschuss des Senders sitzt, im Quotenmeter.de-Interview.
Von einer Formatierung der Nachrichten am Morgen ist aktuell in Berlin die Rede. Kurzum: Es wird wohl normale 15-minütige News geben, aber eben keinen ausführlichen Report mehr wie man ihn bisher vom Nachrichtensender gewohnt ist. Diese 15-minütigen Nachrichten sollen an normalen Nachrichtentagen auch nur stündlich aktualisiert werden.
Sie könnten also in Dauerschleife laufen – bis zu drei Mal am Stück wiederholt werden. Michaela May steht diesen Plänen überaus kritisch entgegen. Jeder Redakteur müsse nun für sich selbst entscheiden, inwiefern er dies so mitgestalten wolle, sagte sie. Die Stimmung in Berlin ist unter den Angestellten nach der Bekanntgabe der Zukunftspläne schlecht. Ein Drittel der Redakteure wird den Sender demnächst verlassen müssen.
N24-Sendersprecherin Kristina Faßler versuchte der Situation im Gespräch mit Quotenmeter.de dennoch etwas Gutes abzugewinnen. „Die Rahmenbedingungen sind heute deutlich besser als sie von vielen im Vorfeld erwartet wurden. Wer kann schon von sich behaupten, einen Sieben-Jahres-Vertrag zu haben, so wie wir über die Nachrichtenzulieferung. Durch das MBO wissen unsere Mitarbeiter, wer künftig ihre Chefs sind.“