Primetime-Check

Mittwoch, den 18. August 2010

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Wer sah das Champions League-Spiel von Werder Bremen bei Sat.1? Wie kam die neue RTL-Doku-Soap «Versicherungsdetektive» an? Konnte die ARD ihren gestrigen Quotenerfolg wiederholen?

Das hatte man sich im Ersten wohl anders vorgestellt. Noch am gestrigen Dienstag waren die starken Einschaltquoten von «Mord mit Aussicht» das Non-Plus-Ultra, doch schon am Mittwoch musste die ARD einen Rückschlag hinnehmen: Das ZDF übertrumpfte den öffentlich-rechtlichen Sender beim Gesamtpublikum deutlich: 5,39 Millionen Bundesbürger sahen «Die Hochzeit meines Vaters» beim Mainzer Sender, der mit 18,4 Prozent Marktanteil aller Zuschauer ein gutes Stück vorgelegt hatte. Dem kam das Erste mit seinem «Schurkenstück» aber bei weitem nicht nach. Das ab 20.30 Uhr gezeigte Drama erreichte nicht mal annähernd zwei Millionen Deutsche und fiel mit 1,90 Millionen Zuschauer vollends durch das Sieb. Magere 6,4 Prozent Marktanteil der Zuseher ab 3 Jahren sprechen Bände. Doch immerhin hatte der der «ARD Brennpunkt» zur Flut in Pakistan mit dem Untertitel «Wer hilft den Menschen?» Interesse gefunden: Die Sondersendung sahen hier noch 2,99 Millionen Zuschauer, die 10,8 Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums einbrachten. Der Zuschauerschwund beim Ersten ist also durchaus dem Mittwoch-Spielfilm «Schurkenstück» geschuldet, der die Rundfunkanstalt in ein Quoten-Desaster schlitterte. Das ZDF hatte somit mit großem Abstand den Tagessieg erringen können, hatte sein Liebesfilm am Mittwoch doch starke Werte gefunden. Auch beim jungen Publikum war man mit 7,0 Prozent Marktanteil besser dran als die ARD. Im Anschluss war das «heute-journal» mit 3,00 Millionen Zuschauer insgesamt ebenfalls gefragt (10,6 Prozent Marktanteil) und das ab 22.15 Uhr gezeigte «ZDF spezial» zur Flut in Pakistan erreicht noch 1,46 Millionen Zuschauer und brachte 6,0 Prozent Marktanteil aller Zuseher ein.

Konkurrenz bekam das ZDF in Sachen Reichweiten durch die Fußball-Übertragung von Sat.1 in «ran – UEFA Champions League». Das Qualifikationsspiel zwischen Werder Bremen und Sampdoria Genua stand an. Die erste Halbzeit der Partie sahen insgesamt 4,03 Millionen Fußball-Begeisterte. Nach dem kürzlichen Wechsel des Bremer Spielers Mesut Özil zu Real Madrid, lautete die spannende Frage, wie der deutsche Verein von der Weser diesen Abgang ersetzen würde. Die zweite Halbzeit der Champions-League-Partie steigerte also nochmal ihre Zuschauer-Reichweite auf 4,40 Millionen Menschen vor dem Bildschirm. Bei allen Zuschauern hatte «ran» also mit guten 13,5 und 16,5 Prozent Marktanteil zufriedenstellende Werte zu verzeichnen. Aber auch das junge Publikum blieb König Fußball treu: 1,50 und 1,55 Millionen der für die Werbewirtschaft wichtigen Zuseher sahen das Bremen-Spiel bei Sat.1. Der Bällchensender freute sich über 12,8 und 14,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen.

In dieser Zuschauergruppe hatte aber RTL die Nase vorn: Erst erzielte der «Nachbarschaftsstreit» mit der fünften Folge hervorragende 18,2 Prozent Marktanteil des jungen Publikum und hatte insgesamt 3,58 Millionen Zuschauer für die Sendung mit Streitschlichter Obst gewinnen können. Dann holte die neue Doku-Serie «Die Versicherungsdetektive», die «Einspruch – die Show der Rechtsirrtümer» würdig vertrat, auch noch den Tagesieg bei den Jungen. Gleich mit der ersten Folge standen starke 19,4 Prozent Marktanteil der Werberelevanten für die «Versicherungsdetektive» zu Buche. 4,01 Millionen Zuschauer fand die neue Sendung am RTL-Mittwoch insgesamt, darunter 2,30 Millionen der Begehrten. Ordentlich schnitten auch die ProSieben-Serien «Grey’s Anatomy» und «Private Practice» ab, die auf 13,5 und 11,8 Prozent Markanteil in der wichtigen Zielgruppe kamen. Mit nur 1,50 und 1,39 Millionen jungen Zuschauer musste sich der Unterföhringer Privatsender aber hinter RTL und Sat.1 anstellen.

Eine Doppelfolge von «Stargate Atlantis» brachte RTL II immerhin solide Werte ein. 5,8 und 6,0 Prozent Marktanteil wurden in der werberelevanten Zielgruppe gemessen. Der Münchner Sender hatte 630.000 und 710.000 junge Menschen für seine Fantasy-Serie gewinnen können. Die zweite Folge von «Stargate Atlantis» schnitt hierbei noch am besten von allen Formaten in der Primetime ab. Dagegen hatte Schwestersender VOX aus der gleichen Sendergruppe zwei Folgen «Criminal Intent – Verbrechen im Visier» entgegen zu setzen, das auch mehr Anklang bei den Jungen fand. 9,6 und 10,9 Prozent Marktanteil konnten bei den Werberelevanten gemessen werden. VOX war mit 1,07 und 1,29 Millionen 14- bis 49-Jährigen jedenfalls gut bedient. Gute Werte hatte auch kabel eins mit dem Film «Die Maske des Zorro» einheimsen können. 630.000 junge Zuschauer sahen den Spielfilm bei kabel eins, das insgesamt eine Reichweite von 1,90 Millionen Menschen vorweisen konnte. Gute 8,4 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten waren für den kleinen Sender ein Erfolg.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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