Abseits

Grubenkinder, Geizkragen und ganz viel Blut

von
Tarantino in Bestform, sexuelle Selbstfindung und Mexikaner, die gleich dreimal sterben. Die versteckten TV-Highlights der Woche.

«Bowfingers große Nummer»

(Dienstag, 07. September, 11.15 Uhr, ProSieben)

Wie dreht man einen Kinofilm, wenn man kein Geld hat? Vor dieser Frage steht der Filmproduzent Bobby Bowfinger und läuft mit seinem Erfindungsreichtum zu Höchstleistungen auf. Man merkt Hauptdarsteller und Drehbuchautor Steve Martin eindeutig an, dass er sich in einem ihm vertrauten Metier bewegt. Zusammen mit Co-Star Eddie Murphy und Regisseur Frank Oz feuert er ein Dauerfeuer an Gags ab, das angenehm erwachsen sind. Definitiv einer der besten Steve-Martin-Filme.

«Kluge Pflanzen»


(Ab Dienstag, 07. September, 20.15 Uhr, WDR)

Die zweiteilige Dokumentation zeigt Pflanzen, wie man sie noch nie gesehen hat. Die scheinbar stark beschränkten Lebewesen können sich fast wie Tiere bewegen, miteinander kommunizieren und sogar bei Gefahr fremde Hilfe holen. In verblüffenden Experimenten und Zeitraffern beweisen Filmemacher Volker Arzt und der Biologe Immanuel Birmelin zu welchen erstaunlichen Leistungen die grünen Überlebenskünstler fähig sind. Teil 2 folgt am Dienstag, den 14. September, um 20.15 Uhr.

Tipp der Woche: «Reservoir Dogs»


(Mittwoch, 08. September, 23.00 Uhr, Arte)

Quentin Tarantino ist nach seinen Filmen «Pulp Fiction», «Inglorious Basterds» und «Kill Bill» schon lang kein Geheimtipp mehr. Als er im Jahr 1991 sein Kinodebüt ablieferte, war das noch anders. Für sein extrem blutiges Werk konnte er dennoch Stars wie Harvey Keitel, Tim Roth und Steve Buscemi engagieren. Dank der coolen Inszenierung, der abgefahrenen Musik und vor allem der genialen Dialoge über Musik und Alltagsprobleme avancierte der Streifen schell zu einem Kultfilm, der für viele Tarantino-Fans bis heute als sein bester gilt. Dabei geht es eigentlich nur um die Ereignisse nach einem missglückten Raubüberfall.

«Ich habe keine Angst»


(Donnerstag, 09. September, 22.55 Uhr, 3sat)

In einem winzigen italienischem Dorf macht der kleine Michele eine erschreckende Entdeckung. Er findet in einem Erdloch ein verwahrlostes Kind, das dort gefangen gehalten wurde und aufgrund der Isolation, Dunkelheit und Angst neben sich steht. Michele beschließt dem Jungen zu helfen und herauszufinden, wer hinter dieser Tat steckt. Schnell wird ihm klar, dass auch sein Vater in die Sache verwickelt ist. Regisseur Gabriele Salvatores gewann im Jahr 1991 den Oscar für den besten ausländischen Film. Mit viel Gespür setzt er die bestürzende Geschichte um und bewegt sich dabei auf der Grenze zwischen kindlicher Leichtigkeit und grausamer Realität.

«XXY»


(Donnerstag, 09. September, 23.15 Uhr, WDR)

Die 15jährige Alex ist Junge und Mädchen zugleich. Um dem Gerede der Mitmenschen zu entgehen, ist ihre Familie mit ihr aufs Land gezogen. Doch auch dort bleibt Alex Geheimnis nicht lang unentdeckt. Als sie den 16jährigen Alvaro trifft, verliebt sie sich in ihn. Wie wird er beim ersten Mal reagieren? Sollte Alex sich doch operieren lassen? Der Film von Lucía Puenzo gewann den Kritikerpreis bei den Filmfestspielen in Cannes und wurde zudem mit dem Goya für den besten spanischsprachigen Film aus Übersee ausgezeichnet. Hauptdarstellerin Inés Efron brilliert in der Rolle der verunsicherten Teenagerin, die auf der Suche nach sich selbst ist.

«Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada»


(Freitag, 10. September, 23.15 Uhr, WDR)

Im Jahr 2005 wechselte der Schauspieler Tommy Lee Jones wie zahlreiche seiner Kollegen zuvor die Seiten und nahm auf dem Regiestuhl Platz. In seinem Debüt konnte er gleich auf eine hervorragende Vorlage des großartigen Autors Guillermo Arriaga zurückgreifen, der auch die bewegenden Drehbücher zu «21 Gramm» und «Babel» schrieb. Er verfilmte eine verrückte Geschichte, voll skurriler Figuren und kurioser Situationen. Sie dreht sich um einen gelangweilten Grenzpolizisten, der versehentlich einen Mexikaner erschießt und dessen Leiche heimlich in der Wüste versteckt. Gut, dass sich in dem Örtchen niemand für tote Einwanderer interessiert – bis die Leiche plötzlich wieder auftaucht. Für das Script und Tommy Lee Jones’ schauspielerische Leistung gab es die Goldene Palme von Cannes.

Immer sonntags stellt Quotenmeter.de die versteckten Programmhighlights abseits der Hauptsendezeiten in der kommenden Woche vor.

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