«Beilight - Biss zum Abendbrot»
Bei den Namen Aaron Seltzer und Jason Friedberg läuft es Filmfreunden und -kritikern eiskalt den Rücken runter, sind die beiden stets als Duo auftretenden Filmemacher doch für einen Großteil der grauenhaften Filmparodien der letzten Jahre verantwortlich. Angefangen hatte es dabei sogar noch vergleichsweise harmlos. So waren Seltzer und Friedberg am Anfang ihrer Karriere als Drehbuchautoren an den zwar nicht allzu überragenden, aber streckenweise noch recht unterhaltsamen Komödien «Agent 00 - Mit der Lizenz zum Totlachen» (1996) und «Scary Movie» (2000) beteiligt. Ab dem Moment als die beiden jedoch begannen, ihre Drehbücher komplett auf eigene Faust zu verfassen und diese obendrein auch noch selbst zu inszenieren, nahm das Übel seinen Lauf. Nach den Katastrophen «Date Movie» (2006), «Fantastic Movie» (2007), «Meine Frau, die Spartaner und ich» (2008) und «Disaster Movie» (2008), die zweifellos zu den schlechtesten Filmen der letzten Jahre gehören, wird in dieser Woche mit «Beilight - Biss zum Abendbrot» nun das neueste Werk der talentfreien Filmemacher auf die deutschen Kinozuschauer losgelassen.
Besieht man sich den Trailer und die ersten Kritiken, knüpft dieses qualitativ nahtlos an Seltzers und Friedbergs vorangegangene Produktionen an. Und das trotz einer so dankbaren Vorlage, ist doch, wie zumindest am deutschen Titel unschwer zu erkennen, diesmal hauptsächlich die äußerst populäre «Twilight»-Saga Ziel ihrer unbeholfenen Parodieversuche. Daher orientiert sich die Handlung (möchte man überhaupt von einer solchen sprechen) zu großen Teilen an den wichtigsten Stationen der ersten beiden Teile der Vampirfilme. Auch in «Beilight» zieht ein junges Mädchen zu ihrem Vater in eine Kleinstadt, wo sie schon bald Bekanntschaft mit dem geheimnisvollen Vampir Edward und dem Werwolf Jacob macht. Dass die rudimentäre Story dabei jedoch nur ein weiteres Mal als loses Grundgerüst dient, um eine Vielzahl geschmack- und einfallsloser Rundumschläge gegen die Popkultur zusammenhanglos aneinanderzureihen, dürfte von vornherein klar sein. Mit „Humor“ aus der untersten Schublade vervollkommnen Aaron Seltzer und Jason Friedberg somit ihre erschreckende Filmografie, die langsam aber sicher sogar die eines gewissen Uwe Boll in den Schatten stellen dürfte. Wie viel Spaß der Film macht, sagt Quotenmeter-Redakteur Sidney Schering am Freitag.
OT: «Vampires Suck» von Aaron Seltzer und Jason Friedberg; mit Jenn Proske, Matt Lanter, Diedrich Bader, Christopher N. Riggi und Ken Jeong.
«Black Death»
Recht spärlich wurde der Mittelalterthriller «Black Death» hierzulande im Vorfeld beworben. Und das obwohl hinter den Kulissen gerade auch die deutsche Beteiligung essentiell für den Produktionsprozess war. So wurde das Projekt zum einen vollständig mit Geldern aus Deutschland finanziert. Zum anderen fanden die Dreharbeiten fast ausschließlich in Sachsen-Anhalt und Brandenburg steht. Dennoch ist der Film mit einem überwiegend britischen Team vor und hinter der Kamera zweifellos auf den internationalen Markt ausgerichtet. Zumal sich unter den Beteiligten auch längst nicht nur Unbekannte befinden. Regisseur Christopher Smith beispielsweise machte sich 2004 mit dem Horrorthriller «Creep» zunächst bei Kritikern etwas unbeliebt, bevor er dann zwei Jahre später mit der unterhaltsamen Horrorkomödie «Severance» seinen Ruf deutlich aufpolieren konnte. Fest stand auf jeden Fall damals schon, dass Smith es versteht, düstere Szenarien angemessen in Szene zu setzen, was ihn schließlich auch für den Regieposten von «Black Death» prädestinierte.
Der Mix aus Historienfilm, Actionstreifen, Drama und Mysteryhorror spielt im England des 14. Jahrhunderts, zu einer Zeit als das Land von der Pest heimgesucht wird und der „Schwarze Tod“ bereits einen Großteil der Bevölkerung dahingerafft hat. Doch häufen sich die Geschichten über ein einzelnes kleines Dorf, das bisher von der Krankheit gänzlich verschont geblieben ist. Gerüchten zufolge, sei dies auf dort praktizierte dunkle Magie und satanische Rituale zurückzuführen, weshalb der Bischof letztendlich beschließt, eine Gruppe Männer unter Führung des Ritters Ulric (Sean Bean) zu entsenden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Diese interessante Ausgangssituation sowie vielversprechende erste Ausschnitte geben Grund genug für die Annahme, dass sich «Black Death» trotz des eingangs erwähnten zurückhaltenden Marketings keineswegs zu verstecken braucht. So bietet sich dem geneigten Zuschauer ab Donnerstag allem Anschein nach ein sicher nicht allzu tiefgründiges, dafür aber umso atmosphärischeres schmutziges Mittelalterabenteuer.
OT: «Black Death» von Christopher Smith; mit Sean Bean, Eddie Redmayne, Carice van Houten, Kimberley Nixon und David Warner.
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