Konnte in dieser Woche einer der Öffentlich-Rechtlichen Jauch das Wasser reichen? Zahlte sich die Absetzung der Meisterköche auf Sat.1 bereits in der ersten Woche aus oder floppte auch ein Spielfilm?
Am Freitagabend lief die vorerst letzte Doppelfolge von «Wer wird Millionär?» auf RTL. Angesichts der Topwerte, die auch diesmal wieder eingefahren werden konnten, wird sich der Marktführer unter Umständen doch Gedanken machen, die zweistündige Ausstrahlung am Freitag dauerhaft beizubehalten, denn Günther Jauch konnte vor allem beim Gesamtpublikum wieder vollends überzeugen. Mit durchschnittlich 6,37 Millionen Zuschauern bugsierte der 54-Jährige seine erfolgreichste Sendung mit beinahe zwei Millionen Menschen Differenz vorm Zweitplatzierten, welcher in dieser Woche das Erste mit 4,39 Millionen Zuschauern für die deutsche Liebeskomödie «Das Glück kommt unverhofft» war. Auch hinsichtlich der Marktanteile schlug Jauch die öffentlich-rechtliche Konkurrenz klar, mit 21,8 Prozent konnte man die 14,9 Prozent von ARD und ZDF, welches mit «Der Alte» 4,35 Millionen Menschen begeisterte, deutlich schlagen. Aber auch in der werberelevanten Zielgruppe führte am Freitag kein Weg an der Quizsendung vorbei, mit 1,74 Millionen Zuschauern generierten die Kölner deutlich überdurchschnittliche 20,2 Prozent. Der ARD-Streifen schnitt mit 1,05 Millionen Menschen und einem Marktanteil von 9,7 Prozent ebenfalls für seine Verhältnisse ordentlich ab, während das Zweite Deutsche Fernsehen hier mit nur 0,70 Millionen Serienfans und 6,6 Prozent deutlich das Nachsehen hatte. Auch «SOKO Leipzig» konnte ab 21:15 Uhr nicht überzeugen, mit durchschnittlich 3,81 Millionen Zusehern fiel man beim Gesamtpublikum auf 12,8 Prozent ab, während das Interesse des jungen Publikum mit 6,5 Prozent ähnlich gering blieb.
So wirklich in Fahrt kommt Agent «James Bond 007» auch in der dritten Sendewoche noch nicht. Der zwölf Jahre alte Thriller «Die Welt ist nicht genug» konnte insgesamt zwar zufriedenstellende 2,14 Millionen Zuschauer und damit 7,6 Prozent Marktanteil erzielen, in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe hapert es jedoch nach wie vor gewaltig. Nur 1,22 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu, womit es doch eher unbefriedigende 11,4 Prozent zu konstantieren gab. Der mexikanische Actionfilm «Desperados - Ein todsicherer Deal» stürzte danach jedoch in den tiefroten Bereich. Mit 0,99 Millionen Menschen wurde sogar die Millionenmarke verfehlt, nur noch 6,4 Prozent aller Fernsehenden und 9,0 Prozent der Jüngeren schalteten die Münchener Sendestation ein. Richtig gelohnt hat sich die Umprogrammierung von Sat.1, welche kurzfristig den Quotenflop «Deutschlands Meisterköche» aus dem Programm kegelten. Das Alternativprogramm «Born to be wild - Saumäßig unterwegs» konnte weniger beim Gesamtpublikum, wo mit 1,94 Millionen Zuschauern nur 6,6 Prozent aller Fernsehenden erreicht wurden, als viel mehr bei den jungen Zuschauern punkten. Die Umworbenen scharrten regelrecht die Hufen beim Anblick der Komödie mit John Travolta, mit 1,46 Millionen Menschen und den damit verbundenen 13,4 Prozent Marktanteil lief es jedenfalls deutlich besser als erwartet. Danach stürzten die Quoten jedoch wieder ab, «Das R-Team» kam bereits nur noch auf eine Gesamtzuschauerzahl von 1,54 Millionen und einem Zielgruppenmarktanteil von 9,5 Prozent, bevor «Wir müssen reden» einmal mehr komplett am Geschmack der Zuschauer vorbeisendete: Nur 0,80 Millionen Menschen sahen zu, der Marktanteil lag bei miserablen 5,0 Prozent.
Eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche konnte hingegen VOX mit seinen US-Krimis verbuchen. In dieser Woche wollten sich wieder 1,78 Millionen Deutsche «CSI: New York» ansehen, was guten 6,1 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach. Erfreulicherweise waren auch die Werte beim jungen Publikum diesmal wieder deutlich über dem Senderschnitt, mit 1,04 Millionen Menschen sahen hier sogar 30.000 Deutsche mehr zu als beim anschließenden «Closer», welcher sich auch insgesamt mit 1,70 Millionen Zuschauern zufriedenzugeben hatte. Der Marktanteil in der wichtigen Zuschauerschaft lag beim «CSI»-Spin-off bei 9,8 Prozent, eine Stunde später wurden jedoch noch immer sehr befriedigende 8,9 Prozent erzielt. Einen weiteren Erfolg verbuchte auch RTL II, das gut daran tat, sich die Fortsetzung von «Jurassic Park» zu sichern, welche auf den Untertitel «Vergessene Welt» hört. Mit durchschnittlich 1,50 Millionen Zuschauern lief es schon beim Gesamtpublikum richtig gut, denn die 5,3 Prozent lagen deutlich über der Monatsleistung des kleinen Privatsenders. Noch besser sah es jedoch in der jungen Zielgruppe aus, wo mit 1,07 Millionen Interessierten soeben die Zweistelligkeit erreicht werden konnte. Umso enttäuschender das Abschneiden von «The History of Violence» im Anschluss, welches gerade einmal 0,67 Millionen Zuschauer halten konnte und in der Zielgruppe um 3,7 Prozent auf 6,3 Prozent abstürzte.
Bei vielen Gewinnern musste es zwangsläufig noch einen großen Verlierer geben. Dieser war einmal mehr kabel eins, das mit «Castle» erwartungsgemäß einen Ladenhüter am Freitagabend zur besten Sendezeit programmierte. Nur 0,81 Millionen Bundesbürger interessierten sich für die US-Serie, damit fiel bereits die zweite Ausgabe nach dem Sendeplatzwechsel mit nur 2,8 Prozent Marktanteil komplett durch. Viel besser sah es auch nicht in der jungen Zielgruppe aus, wo 0,51 Millionen zu 4,9 Prozent führten. «Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen» konnte im Anschluss zwar einiges wieder geradebiegen, mehr als 1,14 Millionen bzw. 1,05 Millionen Zuseher waren aber auch hier nicht mehr möglich. Mit 6,2 Prozent und später sogar 7,3 Prozent konnte die Serie aber die Senderbedürfnisse durchaus befriedigen.