Es war eine ungewöhnlich lasche Veranstaltung, bei der eine Vielzahl der Anwesenden nicht einmal große Lust hatte, sich selbst zu feiern. Wer die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2010 verpasste, der muss sich keinesfalls grämen. Es war wohl die schlechteste Veranstaltung der vergangenen Jahre – und auch deshalb sollten sich die Stifter schnell zusammen setzen, damit sich dies 2011 wieder ändert.
Einige Regisseure und Filmschaffende hatten übrigens angekündigt der Verleihung fern zu bleiben – zu groß war die Wut über die Abschaffung der Personenkategorien. In der Tat: Regisseur Dominik Graf fehlte, auch Günther Jauch war nicht dabei – nur zwei TV-Gesichter, die sich nicht die Ehre gaben. Hin und Wieder war der Streit der Kreativen übrigens Thema - Annette Frier forderte im Auftrag ihrer Figur Danni Lowinski die beiden Parteien zum Gespräch auf, damit man sich "2011 wieder zusammen besaufen könne".
Die Gewinner 2010 im Überblick:
Beste Unterhaltungssendung:
-«Unser Star für Oslo» (ARD/ProSieben)
-«Willkommen bei Mario Barth»
-«X Factor»
Beste Sportsendung
- Die Fußball-WM 2010 im Ersten
- Die Fußball-WM 2010 bei RTL
- Die Fußball-WM 2010 bei Sky
- Die Fußball-WM 2010 im ZDF
Bester Fernsehfilm:
-«Barfuß bis zum Hals» (Sat.1)
-«Die letzten 30 Jahre» (ARD)
-«Mörder auf Amrum» (ZDF)
-«Tatort: Weil sie böse sind» (ARD)
-«Zivilcourage» (ARD)
Publikumspreis: Beste tägliche Serie
-«Sturm der Liebe» (ARD)
-«Gute Zeiten, schlechte Zeiten» (RTL)
-«Anna und die Liebe» (Sat.1)
Bester Mehrteiler:
-«Im Angesicht des Verbrechens» (ARD)
-«Die Grenze» (Sat.1)
-«Vulkan» (RTL)
Beste Serie:
-«Allein gegen die Zeit» (NDR/KI.KA)
-«Danni Lowinski» (Sat.1)
-«Klimawechsel» (ZDF)
Bester Schauspieler:
-Christoph Bach für Dutschke (ZDF)
-Martin Brambach für Barfuß bis zum Hals (Sat.1)
-Lars Eidinger für Verhältnisse(ARD)
-Thomas Kretschmann für Romy (ARD) und Die Grenze (Sat.1)
-Hinnerk Schönemann für Mörder auf Amrum (ZDF)
Beste Schauspielerin:
-Ulrike Kriener für «Klimawechsel» (ZDF)
-Ulrike Krumbiegel für «Der verlorene Vater» (ARD)
-Jessica Schwarz für «Romy» (ARD)
-Rosalie Thomass für «Die letzen 30 Jahre» (ARD)
-Nadja Uhl für «Der Tote im Spreewald» (ZDF)
Beste Dokumentation:
-«Aghet – Ein Völkermord» (ARD)
-«Henners Traum – Das größte Tourismusprojekt Europas» (ZDF)
-«Spiegel TV Die Große Samstagsdokumentation: Eingesperrt, um frei zu sein - Das geheime Frauengefängnis der DDR» (VOX)
-«die story: Karstadt – Der große Schlussverkauf» (ARD)
-«Überall nur nicht hier» (ZDF)
Beste Reportage:
-«Frauen in Angst – Antonia Rados trifft die Opfer des Taliban-Terrors» (RTL)
-«Somalia – Land ohne Gesetz» (ZDF)
-«Terra X: Deutschland von oben» (ZDF)
Beste Information:
-«auslandsjournal und auslandsjournal XXL» (ZDF)
-«logo! Die Welt und ich.» (KI.KA/ZDF)
-«Iranberichterstattung von Peter Mezger» (ARD)
Beste Comedy:
-«Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich» (ARD)
-«Cindy und die jungen Wilden» (RTL)
-«heute-show» (ZDF)
Bestes Dokutainment:
-«Rach, der Restauranttester und Rachs Restaurantschule» (RTL)
-«Raus aus den Schulden» (RTL)
-«Sido geht wählen» (ProSieben)
Besondere Leistungen:
Ehrungen gingen im Bereich Fiktion an das Schauspielerensemble von «Im Angesicht des Verbrechens». Im Bereich Unterhaltung gewann Stefan Raab. Für besondere Leistung im Bereich Information wurden Volker Heise und Thomas Kufus für «24 Stunden Berlin – Ein Tag im Leben» geehrt.
Der Ehrenpreis ging an die Deutsche Fußballnationalmannschaft.