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Lieber Charlie Sheen,

von
ich habe mich über mich selbst gewundert: Als ich die Geschichte Ihrer Skandal-Nacht las, musste ich schmunzeln. Ich grinste bei dem Gedanken, wie Sie nackt in einem Hotelzimmer standen zwischen umher geworfenen Stühlen und Tischen. Und ich grinste bei der Vorstellung, dass die Polizei eine Prostituierte im Schrank fand. Eigentlich ist das nicht lustig. Es ist ihre TV-Figur Charlie Harper, die stets mit einem gewissen Charme agiert, die letztlich dafür sorgt, dass solche Meldungen eine Prise Humor bekommen.

Sie fühlen sich Ihrer Rolle manchmal ziemlich nah, sagt man. Und dennoch sind Sie mit Sicherheit sehr weit davon entfernt. Charlie Harper ist eigentlich ein liebenswerter Kerl, Sie sind das nicht. Niemand von uns hier in Deutschland war in besagter Nacht dabei, wir müssen uns auf das verlassen, was wir aus den Vereinigten Staaten hören. Und das ist – trotz jedem Schmunzeln – nichts Gutes.

Sie sind nicht Charlie Harper, Sie sind Charlie Sheen. Sie sollen aber den Wünschen der Fans weltweit entsprechend noch möglichst lange Charlie Harper sein. Deshalb stehen Ihnen weitere Skandale gar nicht gut zu Gesicht. Es ist vielleicht ein frommer und sehr unwahrscheinlicher Wunsch, aber: Treten Sie mal auf die Bremse, auch wenn ich dann etwas weniger zu Schmunzeln habe.

Ihr Manuel Weis

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