Hingeschaut

Von Drogen und Fledermausköpfen

von
Quotenmeter.de hat den Auftakt zur zweiten Staffel von «Number One!» gesehen.

Wie so oft kündigt Markus Kavka seine Interviewpartner mit Superlativen an: Diesmal drehte sich im Staffelauftakt der zweiten Runde von «Number One!», der unkonventionellen Musikshow auf kabel eins, alles um Ozzy Osbourne – den „Godfather des Heavy Metal“ und den „Prince of Darkness“, wie Kavka demütig vor dem Besuch bei den Osbournes verkündet. Die erste Staffel der Show holte vor einem Jahr maximal 7,0 Prozent Marktanteil bei den werberelevanten Zuschauern und war kein Quotenhit – auf Kritikerseite wurde das Format allerdings in höchsten Tönen gelobt. Nicht zuletzt deswegen hat kabel eins «Number One!» am Dienstagabend in eine zweite Staffel geschickt, in der neben Ozzy Osbourne unter anderem auch den Scorpions und der norwegischen Band a-ha ein Besuch abgestattet wird.

Am Konzept der Sendung hat kabel eins glücklicherweise nicht gespielt – wieso auch die Formel ändern, wenn es funktioniert? Und so wird dem Zuschauer abermals ein intensiver Einblick in die Entwicklung der größten Musikstars auf diesem Planeten gewährt. Wie schon in der ersten Staffel macht sich Markus Kavka auf die Suche nach den Wurzeln der Stars und besucht deren Bandmitglieder, Freunde, Verwandte oder Bekannte – natürlich aber auch die Protagonisten selbst, die im Interview mit Kavka wieder einmal unkonventionelle, ungewöhnliche Details preis gaben.

«Number One!» gibt jeweils einen Überblick der Entwicklung der Sänger und Bands vom Beginn ihrer Karriere hin zur weltweiten Bekanntheit. So auch diesmal: Nach einer kurzen Einordnung in den historischen und gesellschaftlichen Kontext rekonstruiert man die Geschichte der Musikstars selbst – wieder anhand ihrer veröffentlichten Alben, bei Ozzy Osbourne also insbesondere mit dem Album „Paranoid“, das seine Band Black Sabbath über Nacht weltbekannt machte.

Was «Number One!» ausmacht, ist nicht die blinde Verneigung vor den Musikgrößen dieser und der vergangenen Zeiten, sondern die schonungslose Dokumentation des Aufstiegs – und auch zwischenzeitlichen Falls – der Sänger. Durch die Reise an Originalschauplätze, die für die Entwicklung der Musiker von essentieller Bedeutung waren und sind, wird dem Format ein authentischer Anstrich gegeben, der sich in dieser Form in keiner anderen Musik-Doku finden lässt. Die Mischung aus geschichtlichem Abriss und gleichzeitigen Interviews mit den Sängern selbst sowie ihren Bekannten und Freunden ist es, was das Format so besonders macht. Gemixt wird die Band- und Sängergeschichte mit kurzweiligen Anekdoten und besonderen Film- und Tonaufnahmen, die besonders für Fans der jeweils vorgestellten Musiker einen Mehrwert darstellen dürften.

«Number One!» macht mit dem Beginn der Staffel nicht viel neu – Konzept und Stil sind seit der ersten Staffel bekannt und wurden nicht wirklich verändert. Dies ändert aber nichts daran, dass diese Show eines der wohl besten Musik-Formate im deutschen Fernsehen ist und bleibt, die Unterhaltung mit fundierten Informationen bestens vermischt. Insbesondere die direkten Interviews sind in der ersten Folge mit Ozzy Osburne hervorragend gelungen – unter anderem darf da natürlich nicht die legendäre Geschichten um Drogenexzesse und den Fledermauskopf fehlen, den er bei einem Auftritt abgebissen haben soll. «Number One!» ist auch in der zweiten Staffel für jeden Musikfan interessant, zumal es noch genügend Band- und Sängergeschichten aufzuarbeiten gibt – Einschalten am Dienstagabend lohnt sich also wieder.

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