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ARD-Talks beliebt: ‚Weichen für 2011 gestellt‘

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Programmdirektor Volker Herres freute sich über den Zuschauerzuwachs der ARD-Talkrunden und verteidigte die Pläne fürs kommende Jahr.

Nicht ganz unumstritten ist das Vorhaben der ARD ab dem Herbst 2011 fünf Polittalks in der Woche zu zeigen und daraus eine Talkshow-Schiene zu basteln. Mit dem neuen Talk-Format von Günther Jauch am Sonntagabend ändert sich in vielerlei Hinsicht das TV-Programm des Ersten, was auch für die Talkmoderatoren keine leichte Situation darstellt. «Anne Will» beispielsweise muss am Sonntag weichen und beklagte sich kürzlich: „Es wäre hilfreich gewesen, wenn die ARD zeitgleich mit der Verkündung von Jauchs Verpflichtung ein fertiges Konzept für den Rest der Woche gehabt hätte”, erzählte Anne Will dem „Spiegel“. Doch zumindest im Hinblick auf die geplante Talkschiene im Ersten geben die nackten Zahlen dem Programmdirektor Volker Herres Recht: Im Jahr 2010 waren die Talk-Formate in der ARD beliebt.

Alle bislang vier Gesprächssendungen im Abendprogramm des Ersten verbuchten einen Zuschauerzuwachs im Vergleich zu 2009, was der öffentlich-rechtliche Sender in einer Pressemitteilung freudig verkündete. „Rund eine Million Zuschauer mehr pro Woche für unsere Talk- und Gesprächsformate im Vergleich zum Vorjahr sind ein Beleg dafür, dass wir die wichtigen Themen gesetzt und für das nächste Jahr die Weichen richtig gestellt haben. Gerade die Vielfalt der ja inhaltlich sehr verschiedenen Angebote wird ganz offensichtlich von den Zuschauern honoriert“, erkläre ARD-Programmdirektor Volker Herres. In der Tat war 2010 ein Zuschauerplus der ARD-Talks zu beobachten. Anne Will, Sandra Maischberger, Reinhold Beckmann und Frank Plasberg konnten mit ihren Sendungen beim deutschen Publikum punkten.

Quotenmeter.de wirft einen Blick auf die Einschaltquoten: Durchschnittlich 4,16 Millionen Zuschauer hatte die politische Runde von Anne Will am Sonntagabend im Ersten, im Schnitt also 370.000 Zuschauer mehr als 2009. «Anne Will» steigerte ihren Marktanteil beim Gesamtpublikum auf 14,5 Prozent Marktanteil. Seit dem Sommer 2010 kommt «Anne Will» am Sonntagabend auf 4,08 Millionen Zuschauer im Schnitt. Die 18 Sendungen im akutellen Fernsehjahr, das im September begonnen hatte, hatten einen durchschnittlichen Marktanteil von 14,4 Prozent bei allen Zusehern. Ein deutlich positiver Trend also, den auch Frank Plasberg mit «hart aber fair» verzeichnete und auf 3,46 Millionen Zuschauer und 13,8 Prozent Marktanteil aller Zuseher im Jahresmittel kam. Er legte mit einem Plus von 520.000 Zuschauern am deutlichsten zu. In der aktuellen TV-Saison ging er bislang 15-Mal auf Sendung und erreichte im Schnitt 3,13 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil von «hart aber fair» liegt aktuell durchschnittlich bei 12,4 Prozent.

Ein erfolgreiches Jahr 2010 war es auch für Sandra Maischberger, die mit «Menschen bei Maischberger» auf durchschnittlich 1,77 Millionen Zuschauer verweisen kann. 110.000 Zuschauer mehr als im Vorjahr schalteten ihre Gesprächsrunden am späten Dienstagabend ein. Das entspricht einem Marktanteil von 12,5 Prozent der Zuschauer ab 3 Jahren. Die 13 Folgen von «Menschen bei Maischberger» seit dem Sommer haben im Durchschnitt 1,95 Millionen Deutsche gesehen. Mit 13,0 Prozent Markanteil beim Gesamtpublikum zeigt die Quotenkurve vor Sandra Maischberger in der Fernsehsaison 2010/2011 momentan deutlich nach oben. Auch «Beckmann» hat - jedoch geringfügig - mehr Menschen angesprochen als noch ein Jahr zuvor: Im Durchschnitt 1,62 Millionen Bundesbürger wollten Reinhold Beckmann und seine Gäste im Ersten nicht verpassen. Er kam in der Jahresbilanz auf 11,3 Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums.

Die erfolgreichste Talk-Sendung mit einer Reichweite von 7,52 Millionen Zuschauern und einem starken Marktanteil von 28,4 Prozent war «hart aber fair» mit dem Thema vom 31. März 2010, das „Sekten, Gurus, Gehirnwäsche - wie gefährlich sind moderne Seelenfänger?“ lautete. Mit 5,09 Millionen Zuschauern erreichte «Anne Will» am 26. September 2010 mit der Fragestellung „Die ‚Hartz-Gesellschaft' - ist Nehmen seliger denn Geben?“ ihren Höchstwert. Das am 14. Dezember ausgestrahlte Einzelgespräch mit Helmut Schmidt verzeichnete mit 2,73 Millionen Zuschauern 17,1 Prozent Marktanteil die höchste Einschaltquote von «Menschen bei Maischberger». Nach einer kurzen Festtagspause kehren die ARD-Talks in der dritten Kalenderwoche des neuen Jahres auf den Bildschirm zurück.

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