Inhalt
Wenn Johannes Müller zur Arbeit geht, denkt seine Frau Susanne, dass er als Computervertreter neue PCs in diverse Länder verkauft. In Wirklichkeit aber arbeitet Johannes als Undercover-Agent für die Bundesregierung und ist in gefährlichen Missionen im Einsatz. Doch Susanne wird misstrauisch und verfolgt ihren Mann eines Tages zur Arbeit – dumm nur, dass er gerade mit Komplizin Kathrin ein russisches Ehepaar vortäuschen muss. So fliegt nicht nur auf, dass Johannes gar kein Computerhändler ist, sondern offensichtlich auch noch fremd geht.
Johannes bleibt nichts anderes übrig, als seiner Frau die ganze Wahrheit über sein Agentenleben zu beichten – diese aber hält ihn nur noch für geisteskrank. Doch bevor er seine Unschuld durch Beweise untermauern kann, wird er plötzlich spurlos entführt und selbst zum Spielball der Verbrecher. Susanne indes stellt selbst Nachforschungen an und erkennt, dass ihr Mann wirklich als Agent arbeitet – nun gilt es, ihn aus den Fängen der Verbrecher zu befreien.
Darsteller
Anja Kling («(T)raumschiff Surprise», «Die Grenze») ist Susanne Müller
Henning Baum («Der letzte Bulle», «Mit Herz und Handschellen») ist Johannes Müller
Martina Hill («Switch Reloaded», «heute-show») ist Kathrin
Elyas M'Barek («Doctor’s Diary», «Zeiten ändern dich») ist Sam
Kritik
Es gibt Filme, die schon zu Beginn offenbaren, dass die kommenden eineinhalb Stunden nicht unbedingt das Beste der deutschen Fernsehunterhaltung zu erwarten ist. Die ersten Minuten wird der Zuschauer plump durch eine Off-Stimme in das Leben des Ehepaars Müller eingeführt – diese Einleitung ist so einfallsreich wie die wenig extravaganten Nachnamen der Protagonisten. «Undercover Love» erinnert inhaltlich ein wenig an das US-Serienformat «Undercovers» bei NBC, in der ein Ex-Agentenpaar wieder in den Dienst tritt. Ob es ein schlechtes Omen ist, dass diese Sendung in den USA schon nach wenigen Ausgaben aufgrund schlechter Einschaltquoten abgesetzt wurde?
Der Plot ist wenig innovativ und sehr stereotyp; man hat das Gefühl, all diese Geschichten um Undercover-Agenten und die nichtsahnende Ehefrau irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Ebenfalls schwach ausgearbeitet sind die Charaktere, die meist nur ihre stereotypen Rollen interpretieren. Einzig Anja Kling kann ihr schauspielerisches Talent als Figur, die sich von einer naiven Ehefrau zu einer Agentin wandelt, ordentlich auskosten und ist auch der einzige Charakter, der sich im Film überhaupt interessant entwickeln darf.
Gut gelungen ist hingegen die technische Produktion – schnelle Schnitte, gute Montagen und ein teils hervorragend unterlegter, nicht zu subtiler, aber auch nicht zu aufdringlicher Soundtrack machen den Film letztlich ansprechend und durchschnittlich unterhaltsam. Einige schöne Kamerafahrten und farbenfrohe Locations unterstreichen die starke Präsentation auf der technischen Ebene. Auch die computergenerierten Effekte wie Explosionen sehen für eine deutsche TV-Produktion sehr ansprechend aus.
Insgesamt ist «Undercover Love» eine durchschnittliche Agentenkomödie, die nichts neu macht und sich in zahlreichen Stereotypen verliert. Inhaltlich fallen negativ besonders die oft sehr schwachen Dialoge auf, die nur punktuell durch Witz und Einfallsreichtum überzeugen können. «Switch»-Darstellerin Martina Hill kann dennoch für einige Lacher sorgen. Immerhin wurde die RTL-Produktion gut in Szene gesetzt – Kamera, Locations, die Musikuntermalung und die Effekte, also die innerbildliche Gesamtkonzeption, stimmen. «Undercover Love» bietet letztlich durchschnittliche Unterhaltungskost ohne Überraschungen – wer nicht zu viel erwartet, kann mit diesem Film einen netten Fernsehabend verbringen.
RTL zeigt «Undercover Love» am Donnerstag, den 30. Dezember 2010, um 20.15 Uhr.