DFL-Geschäftsführer Christian Seifert warf nun eine alte Frage in die Runde: Soll das runde Leder im Free-TV künftig erst später rollen?
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schließt für die nächste Rechteperiode ab Sommer 2013 nicht aus, dass die Bundesliga im Free-TV erst nach 20.00 Uhr zu sehen sein wird. Pay-TV-Sender wie Sky fordern dies schon länger, um noch mehr Exklusivität zu bekommen, die DFL zierte sich bislang. „Es ist definitiv zu früh, darüber zu spekulieren. Es ist aber sicher so, dass Wettbewerb jedem Sender gut tut - auch der ARD“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert dem Sport-Informations-Dienst SID.
Durch die Verschiebung der Free-TV-Sender könnte die Liga deutlich höhere TV-Einnahmen generieren und somit zu europäischen Top-Ligen aufschließen. Dies wäre nicht nur für die Liga an sich wichtig, Top-Clubs wie der FC Bayern München bemängeln schon seit Längerem, dass andere Top-Clubs wie ManU oder Barcelona deutlich mehr Geld aus den Fernsehgebühren bekommen.
Die Bundesliga erhält aktuell 412 Millionen Euro pro Saison von ihren Medienpartnern – etwas mehr als die Hälfte kommt dabei vom Pay-TV-Sender Sky. Die englische Premier League generiert aus den Medieneinnahmen rund das Dreifache. Dafür gibt es die Spiele im Free-TV aber erst sonntags zu sehen. Seifert will die Lage aber nicht mit der in England vergleichen. Man müsse realistisch bleiben, sagte er.
„Die Marktbedingungen in Deutschland sind völlig andere als in England". BSkyB, der Fernsehpartner, hat rund zehn Millionen Kunden, Sky hierzulande nur zweieinhalb Millionen. Keiner könne, so Seifert, davon ausgehen, dass Sky sein Angebot verdoppele.