Bewegend wie immer: Auch in diesem Jahr hat die Academy Alles gegeben - Stars hautnah, Mode on Mass, Glamour und „God bless America“ mit fünf Sekunden Zensur! Hoffentlich einmalig erstmalig in dieser Kombination. Bereits im „Access to Oscar“ mit Host Billy Crystel wird Michael Moore schön platt gewalkt. Dieser hatte im vergangenen Jahr mit den übersetzten Worten „Wir leben in einer Zeit, in der uns ein Mann mit frei erfundenen Gründen in den Krieg schickt. Schämen Sie sich, Mr. Bush, schämen Sie sich!“ für Furore gesorgt. Nach diesem Statement wurde ihm kurzer Hand mit der lauten Oscar Abklangmusik das Wort zensiert. Oscar und Politik? Aber nein, wo denkst Du hin! Zeitversetzt wurde in den USA trotzdem gesendet. Ich bin mir ganz sicher, daran ist bestimmt nicht nur Janets Busen schuld gewesen… In Wirklichkeit liebäugelt der Oscar längst mit der Musikindustrie. Ein Trend, der auch Musiklegenden wie Annie Lennox zu neuem Ruhm verhilft. Mit dem Oscar in der Tasche ist ihr Marktwert wieder deutlich gestiegen. Glückwunsch Annie! Hast es Dir verdient auch wenn die Performance beim Oscar selbst nicht so toll war. Das Alles hat ja auch was Gutes, denn die „armen“ Musiker müssen in den Zeiten von „Kazaa & Co.“ ja auch von was leben. Juhu, es lebe das 21. Jahrhundert.
Zurück zum Oscar: «The Lord of the Ring: Return of the King» war mit elf Nominierungen in diesem Jahr der unangefochtene Favorit. Zum ersten Mal in der Geschichte des Oscars wurde ein Fantasy-Film derart oft nominiert. Und obwohl „Fantasy“ nach Regisseur Peter Jackson ein Wort mit „F“ ist, wurde nicht zensiert, sondern gekürt: u. a. „Bester Film“, „Bester Sound(track)“ und „Beste visuelle Effekte“. Insgesamt „heimste“ der Film alle elf Oscars ein, und ist damit der „erfolgreichste Film aller Zeiten“. Obwohl ich ein großer Fan der Oscars bin, muss ich zugeben, war ich dieses Mal ein bisschen gelangweilt von der «The Lord of the Rings»-Monotonie. Zeitweilig habe ich sogar weg gezapt. Irgendwie fand ich das Interview auf CNN mit Sarah Jessica Parker (Carrie Bradshaw, «Sex and the City») und Larry King interessanter.
Aber he: „Klar war es wieder Klasse Entertainment“ Wenn schon Langeweile dann Bitteschön mit Lerneffekt, denn auch in diesem Jahr habe ich bei der Oscarverleihung etwas dazu gelernt: Du willst wissen was? Also Erstens habe ich meine Englischkenntnisse verbessert, zweitens weiß ich, dass nicht jeder in Hollywood mit Anke Engelke reden will, drittens muss man hässlich geschminkt wie ein Monster sein, um Chancen auf den Oscar als beste Hauptdarstellerin zu haben (letztes Jahr musste sich Nicole ja auch erst ne Hakennase aufsetzen, um zu gewinnen) und viertens kenn ich jetzt den neuen Claim von ABC! „Always be Closed“ was soviel heißt wie „Immer geschlossen sein“.
FAZIT: Die Oscars bilden und auch in 2004 kann ich jetzt getrost die Oscar-Akte schließen. Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Jahr: Ich habe lt. Blake Edwards (gewann den „Oscar für das Lebenswerk“) bei meiner Dankesrede 90 Sekunden Zeit, um mich bei Allen zu bedanken, wenn ich mal einen Oscar gewinnen sollte. Haha! Beim „Oscar für das Lebenswerk“ muss ich ohnehin immer heulen. Kein Joke – noch bei der Dankesrede kullern mir die großen Krokodilstränen. Es ist einfach zu schön, wie die Amis ihre „alten Stars“ mit Standing Ovations und dem Oscar ehren. Auch wenn es nur für 90 Sekunden ist. Einfach unvergesslich, traumhaft und liebenswürdig dieser Augenblick eben Hollywood. Es erinnert mich daran, wie vergänglich wir doch Alle sind und wie schnell die Zeit vergeht…
In eigener Sache: Offiziell - Crime TV verabschiedet sich mit der heutigen Ausgabe von QuotenMeter.de! Ich danke allen Leserinnen und Lesern für das entgegengebrachte Interesse an meiner Kolumne. Die Verantwortlichen haben entscheiden, dass Crime TV eingestellt wird. Mit dem Ende verlasse ich das QuotenMeter.de Team und werde meine Zeit wieder mehr meinem Webprojekt TVnewz.de widmen. Surf doch gleich mal rein! Es hat sich viel getan. Und wer Crime TV schon jetzt vermisst, dem sei geschrieben, es geht weiter… unter neuem Namen und Webprojekt. Stay tuned.
Sebastian Alex (ale)
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