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Seine Hasstiraden, die er gegen seinen Produzenten Chuck Lorre vom Stapel lief, sind nun wohl der Höhepunkt des äußerst traurigen Absturzes eines Sitcom-Stars. Was Sheen dazu bewegte am Donnerstag gleich in mehreren Medien in derart unflätiger Form aufzutreten, weiß niemand ganz genau. Möglicherweise war es schlicht auch nur der Alkohol- und Drogenkonsum, der ihm die Sicht der Dinge vernebelte. Möglicherweise ist es aber auch Sheens inzwischen ehrliche Meinung. Kein Mensch weiß, was zwischen Lorre und Sheen in den vergangenen Monaten vorging, allerdings wäre es nur allzu verständlich, wenn Teile der Produktionscrew (und dazu gehört Lorre) wenig Verständnis für den Lebensstil des Hauptdarstellers zeigen würden.
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Im Grunde genommen ist eine Zusammenarbeit zwischen Sheen und Lorre nicht mehr vorstellbar. Es ist schlicht nicht hinnehmbar, wenn ein Schauspieler sich in dieser Form über seinen Produzenten äußert. Im Falle Sheens könnte man aber eine Ausnahme machen – niemand weiß wie zurechnungsfähig der Schauspieler derzeit ist. Sowohl der Sender CBS als auch das verantwortliche Produktionsstudio Warner Bros. und die an der Produktion direkten Beteiligten (in erster Linie also Chuck Lorre) stehen nun vor einer schwierigen Entscheidung.
Sheen hat schon recht damit, dass «Two and a Half Men» – und nicht zuletzt auch wirklich wegen ihm – eine wahre Goldgrube ist. Verzichtet man auf eine neunte Staffel, die vertraglich schon unter Dach und Fach ist, dann gehen eine Menge Dollar verloren. Andererseits wäre es vermutlich kein gutes Zeichen, dem gefallen Star Sheen erneut in den Hintern zu kriechen. Befreit man sich vom kapitalistischen Denken, dann kann die Entscheidung eigentlich nur eine sein. Nach diesem erneuten Ausfall des Hauptdarstellers kann es keine Zukunft für die Sitcom geben.