Karl Theodor zu Guttenberg ist abgetreten. Am Dienstag gab es dazu etliche Sondersendungen, die allesamt recht gut liefen. Eine Quoten-Übersicht.
Am Dienstagvormittag um 11.15 Uhr platzte die Politbombe: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg legte alle politischen Ämter nieder. Zahlreiche Sender berichteten direkt live, beispielsweise das ZDF, das mit einer Sondersendung auf 610.000 Zuschauer ab drei Jahren kam. Mit nur 9,9 Prozent Marktanteil lag man zwar unterhalb des Senderschnitt, aber oberhalb der Werte, die «Reich und schön» ansonsten um diese Zeit einfährt. Auf ähnliche Werte kam n-tv, der den Rückrtitt zu Guttenbergs als einziger Sender live sendete (per Handyschaltung). Bis zu 9,4 Prozent Marktanteil generierte der Kanal ab 11.15 Uhr. Sat.1 sendete ab 12.00 Uhr stündliche kurze Nachrichten mit einer Länge von meist rund zwei Minuten. Die von Peter Limbourg präsentierten Sendungen kamen auf 14,7 Prozent Marktanteil und gar auf 16,4 Prozent um kurz vor 13 Uhr.
Die Hauptnachrichten des Berliner Senders holten am Dienstagabend ab 20.00 Uhr aber trotz der Nachrichtenlage nur eher schwache 7,3 Prozent Marktanteil. RTLs «Punkt 12» profitierte nicht vom Rücktritt zu Guttenbergs, berichtete allerdings auch nicht schwerpunktmäßig davon. Durchschnittlich 21,9 Prozent Marktanteil wurden erzielt – in dieser Zeit waren auch eher die klassischen Nachrichtensender stärker. Nachmittags gab es dann zwischen den Scripted Realitys einige kurze Newsflashs, die 26,5 und 28,8 Prozent in der Zielgruppe sehr stark liefen.
Um 18.45 Uhr informierte Peter Kloeppel dann durchschnittlich 4,57 Millionen Bundesbürger (19,5 %) über das aktuelle Geschehen, in der Zielgruppe lag die Quote bei sehr starken 22,1 Prozent. Die «heute»-Sendung im Zweiten hatte ab 19.00 Uhr etwas mehr Zuschauer: 4,70 Millionen schalteten ein, was eine Quote von 18,6 Prozent zur Folge hatte. Auch beim jungen Publikum lief es mit 9,1 Prozent gut. Ein von Theo Koll moderiertes Special ab 19.20 Uhr kam noch auf 4,32 Millionen Zuschauer und eine Gesamt-Quote von genau 16 Prozent. Später als sonst, die Karnevals-Übertragung war schuld, meldete sich Claus Kleber im «heute-Journal», um den Nachrichtentag einzuschätzen. Ab 22.55 Uhr sahen hier noch 3,02 Millionen Menschen zu.
Das Erste sendete nachmittags normale Ausgaben der «Tagesschau», die teilweise bis zu 18,7 Prozent beim Gesamtpublikum erreichten und ersetzte dann um 18.25 Uhr die Soap «Marienhof» durch eine Extra-Ausgabe der «Tagesschau». Mit 1,95 Millionen Zuschauern lief es gut, das Format hatte einige Zuschauer mehr als die Daily. Gemessen wurden 9,4 Prozent Marktanteil; auch dieser Wert lag wohl höher als bei einer Ausstrahlung des «Marienhofs». 5,15 Millionen Menschen informierten sich schließlich noch um 20.00 Uhr bei der «Tagesschau» - 16,7 Prozent Marktanteil holte die Sendung bei allen, 11,6 Prozent beim jungen Publikum.