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«The Philanthropist»

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Die Serie war das erste Projekt, das ohne einer zuvor gesichteten Pilotepisode in Auftrag gegeben wurde.

Es war das Jahr 2008, in dem NBC und Ben Silverman einen schweren Stand in der Welt des Fernsehens hatten. Um Geld zu sparen, kam der Peacock-Sender auf erinnerungswürdige Ideen: Es werden keine Pilotepisoden mehr bestellt, sondern anhand der Qualität des Drehbuchs entschieden, ob eine halbe Staffel einer neuen Serie produziert wird; und die «Jay Leno Show» wurde geboren - der Late-Night-Talker war für NBC offenbar billiger, als geskriptetes Programm fünf Tage in der Woche. Letzteres Projekt scheiterte bekanntermaßen mit einigem Medienrummel im Frühjahr 2010 und auch ersteres scheiterte, allerdings bedeutend früher und bedeutend leiser. «The Philanthropist» war die erste Serie, welche nach der ersterwähnten Sparmaßnahme bestellt wurde und schaffte es nicht über die erste Staffel hinaus. In der Sommersaison 2009 ausgestrahlt, kam das Drama mit James Purefoy in der Titelrolle nur auf acht Episoden, bekam meist positive Kritiken, jedoch miese Einschaltquoten.

«The Philanthropist», unter anderem von Tom Fontana entwickelt, der seine Finger auch in den früheren Erfolgen «Homicide: Life on the Street» und HBOs «Oz» im Spiel hatte, nach den Erlebnissen des amerikanischen Philanthropist und Entrepreneurs Bobby Sager modelliert, erzählte die Geschichte des Milliardärs und Playboys Teddy Rist, der nach einer Flut in Nigeria eine MidlifecriCrisis entwickelt und beschließt, mit seinem Vermögen persönlich das Leben anderer Menschen, die meistens in armen Verhältnissen leben, zu verändern. Dazu jettet er durch die ganze Welt, schließt mehrere geldbringende Geschäfte für seine Firma ab, und säubert nebenbei die "Missgeschicke" am Rande des Geschehens - sei es ein fehlendes Vakzine in Afrikas gefährlicher Mitte, ein Sexring in Paris, oder eine Hungernot in Haiti. Produziert wurde «The Philanthropist» durch seine verschiedenen Ortswechsel in Prag, Mosambik und Südafrika und wurde für den Januar 2009 eingeplant. Doch Schwierigkeiten hinter den Kameras zwischen NBC und Produzent Tom Fontana ließen schon von Beginn an durchblicken, dass es keine gute Idee war, eine Serie zu bestellen, ohne einen Piloten zu produzieren.

Fontana hatte eine grundsätzlich andere Vision von «The Philanthropist», als es die NBC-Bosse hatten, was dazu führte, dass die beiden Parteien miteinander haderten. Für NBC war Fontanas Version "zu dunkel für den Sender", und während Fontana Geschichten mit sozialen Missständen erzählen wollte, drückte NBC auf die Wirklichkeitsflucht und auf erfüllte Wünsche - was heißt, dass NBC keinesfalls ein dunkles Drama im Programm haben wollte, sondern eher einen Abenteuermix aus «MacGyver» und «The Amazing Race», mit einem Happy End am Ende jeder Episode. Bevor Fontana es sich versah, wurde er von der Serie gefeuert und durch David Eick ersetzt - und das bevor die erste Episode produziert wurde. Allerdings behielt auch Eick seinen Job nicht sehr lange, und wurde von seinem Posten nach der Produktion der ersten Folge entfernt. Nur, um durch Fontana ersetzt zu werden. Zum ungewöhnlichen Schritt kam es, weil Eick seine Zeit in Syfys «Caprica» investieren wollte, und nachdem Fontana und Angela Bromstad, die neue NBC-Chefin für fiktive Unterhaltung, zu einer Einigung im kreativen Prozess der Serie kamen. Zusätzlich zu dem Hickhack hinter den Vorhängen dauerte es eine Weile, den Cast für die Serie zusammenzufinden. Der beäugte Starttermin im Januar konnte nicht eingehalten werden, da erst einen Monat früher mit der Produktion begonnen werden konnte.

Schließlich wurden nur acht Episoden von «The Philanthropist» produziert, um eine Ausstrahlung im Sommer zu garantieren. Am 24. Juni war es letztendlich soweit, und NBC wollte beweisen, dass auch fiktive Unterhaltung im Sommer funktionieren kann. Und wenn man nach den Quoten der ersten Episode urteilt - 7,4 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppenrating von 2.0 - sollte der Sender Recht behalten. Allerdings nur für die erste Woche. Die Quoten stürzten schnell ab und gingen um fast 50 Prozent innerhalb der nächsten vier Wochen zurück. Neben Kritiken von Stiftungs-Präsidenten - Countains of Foundations Präsident Steve Gunderson betonte, dass die gezeigte Darstellung in Sachen Philanthropie irreführend ist, und verglich «The Philanthropist» (in Sachen Philanthropie) mit "The Pink Panther" (in Sachen Polizeiarbeit) - realisierten offenbar auch die Zuschauer, dass praktisch nichts hinter «The Philanthropist» steckt. Obwohl die Serie Themen wie Kosovo oder Wasserknappheit in ärmlichen Gebieten anspricht, war die Serie nichts anderes als ein Krimi der besonderen Art: Teddy sieht ein Problem, entwickelt eine Lösung zum Problem, klärt das Problem innerhalb Minuten.

Am 12. August wurde die letzte Folge ausgestrahlt, doch NBC wartete mit der Ankündigung der Absetzung bis zum Oktober. Wie zu jeder anderen abgesetzten Serie seit «Jericho» versuchte sich eine Gruppe im Internet unter dem Anlass "Save The Philanthropist through Charity" die Serie zu retten. Dabei wollten die Fans nicht nur ihr Programm in die nächste TV-Saison retten, sondern auch demonstrieren, dass solch ein Programm einen positiven Effekt auf den Zuschauer haben kann. Kurzerhand wurden Geldspenden für die Human Rights Watch gesammelt, mit dem Ziel der Wahrung der weltweiten Menschenrechte. Für NBC war das Projekt jedoch nicht beeindruckend genug, und «The Philanthropist» kehrte nicht auf den Sendeplan zurück. Auch die senderinternen Sparmaßnahmen wurden schnell gekippt, nachdem NBC keine neuen Zuschauer, stattdessen eine handvoll neue Kritiker hinzu gewann.

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