Die dritte Auflage von «Fort Boyard» musste im Verlauf der Staffel heftige Zuschauerverluste hinnehmen.
Die Abenteuer-Spielshow «Fort Boyard» lässt auf eine reichhaltige TV-Geschichte zurückblicken: Schon 1990 versuchte sich Sat.1 in der Frühphase des Privatfernsehens an einer deutschen Version des französischen Originals. Damals wurden acht Folgen produziert. Zehn Jahre später startete ProSieben den zweiten Versuch und war damit recht erfolgreich: Immerhin brachte es die damals von Steven Gätjen, Alexander Mazza und Sonya Kraus moderierte Show auf zwei Staffeln. 2011 versuchte sich nun kabel eins an «Fort Boyard»: Wie erfolgreich war man diesmal auf dem Sendeplatz um 20.15 Uhr am Dienstagabend?
Die Neuauflage des Formats startete am 11. Januar mit sensationellen Quoten: 2,05 Millionen Bundesbürger interessierten sich für die Premiere, womit kabel eins starke 6,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum einheimsen konnte. Von den 14- bis 49-jährigen Werberelevanten schalteten 1,62 Millionen und 12,0 Prozent ein – zum Vergleich: Der übliche Marktanteil des Senders liegt zwischen sechs und sieben Prozent. Hatte kabel eins hier einen neuen Quotenhit im Programm?
Ernüchterung machte sich schon eine Woche später weit, als über 700.000 Zuschauer verloren gingen: Noch 1,33 Millionen und 4,0 Prozent schalteten ein. Fast alle der verloren gegangenen Zuschauer kamen aus der Zielgruppe: 620.000 weniger brachten genau 1,00 Millionen Werberelevante für die zweite Folge; der Marktanteil sackte auf 7,6 Prozent ab. Noch lag man damit allerdings deutlich oberhalb des Senderschnitts. Doch am 25. Januar verlor man weiter: 1,15 Millionen und 3,4 Prozent waren noch insgesamt dabei. Aus der Zielgruppe waren es noch 6,6 Prozent.
Mit der vierten Episode konnte sich «Fort Boyard» immerhin beim Gesamtpublikum stabilisieren: Diesmal schalteten 1,11 Millionen ein, was zu 3,3 Prozent Marktanteil führte. Doch beim jungen Publikum verlor man wieder 100.000 Zuseher, sodass noch 0,79 Millionen und 6,1 Prozent zuschauten – mittlerweile lag die Show nur noch im durchschnittlichen Quotenbereich.
Am 08. Februar waren die Reichweiten mit 1,08 Millionen beim Gesamtpublikum und 0,79 Millionen bei den 14- bis 49-Jährigen nahezu identisch; die Marktanteile lagen bei 3,3 und 6,0 Prozent. Doch stabilisiert hatte sich «Fort Boyard» nur vorübergehend: Mit der sechsten Folge musste noch einmal ein deutlicher Verlust von fast 200.000 Zuschauern hingenommen werden. Insgesamt lag die Reichweite nun noch bei 0,90 Millionen, der Marktanteil bei schwachen 2,7 Prozent. Ein ähnliches Bild in der Zielgruppe, wo man mit 5,1 Prozent nun deutlich unterhalb des Senderschnitts lag.
Der kontinuierliche Absturz der Quoten war auch mit der siebten von neun Folgen nicht zu vermeiden. Am 22. Februar schalteten noch 0,82 Millionen des Gesamtpublikums zu, sodass der Marktanteil wieder leicht auf 2,5 Prozent verlor. Bei den Werberelevanten ging es minimal auf 5,0 Prozent bergab. Die vorletzte Folge am 01. März schauten dann 0,81 Millionen und 2,5 Prozent; von den 14- bis 49-Jährigen waren 0,59 Millionen und 4,7 Prozent dabei. Und auch das Finale konnte den Abwärtstrend nicht stoppen: Mit 0,73 Millionen Gesamtzuschauern und 2,2 Prozent sowie 0,54 Millionen Jüngeren bei 4,3 Prozent ging die Show zu Ende.
Im Durchschnitt sahen 1,11 Millionen Zuschauer die aus neun Folgen bestehende Staffel von «Fort Boyard». Der Marktatanteil beim Gesamtpublikum lag bei schwachen 3,3 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe konnte das Format durchschnittlich 0,83 Millionen Zuschauer und 6,4 Prozent gewinnen – im Mittel liegt man damit sogar oberhalb des Senderschnitts. Doch diese Zahlen trügen, denn unverkennbar ist der stetige Abwärtstrend von «Fort Boyard» im Laufe der gesamten Staffel. Nicht einmal konnte die Show Zuschauer hinzugewinnen oder zumindest halten. Die Trendkurve spricht also eine eindeutige Sprache: Das Experiment «Fort Boyard» ist gescheitert – eine weitere Neuauflage dürfte uns wohl wieder erst in einigen Jahren erwarten.