Die «DSDS»-Kandidaten sorgten in Oberhausen für mehr Chaos als Justin Bieber – der wähnte sich derweil in Düsseldorf.
Eigentlich hatten sie ein Show-freies Wochenende. Denn aufgrund des Fußball-Länderspiels hatte RTL sein Castings-Flaggschiff «Deutschland sucht den Superstar» geschont und ein langes Wochenende geschenkt. Doch daraus wurde nichts. Schon am Sonntag waren sie alle wieder im Einsatz. Dabei sollten die Kandidaten nur ganz friedlich ihre Fans mit Autogrammen beglücken. Nach dem Ärger mit dem Jugendschutz, nach dem zwei Kandidaten schon auf Krücken humpeln und vor allem nach dem Zicken-Zoff der ersten beiden Mottoshows, sollte endlich einmal Ruhe einkehren bei «Deutschland sucht den Superstar». Pietro und Zazou haben sich verletzt, treten nur noch mit Handicaps auf, Sebastian muss um Zehn ins Bett, pardon von der Bühne und Sarah scheint die einzige zu sein, die den Zicken-Krieg in der «DSDS»-Villa überlebt hat. Gutes Stichwort. Denn mit der Ruhe ist es schon lange vorbei.
Erst kürzlich randalierten einige «DSDS»-Fans vor der Villa, in der die Kandidaten untergebracht sind. Möglicher Auslöser: Der schmutzige Sex-Talk der Kandidaten in der „Bravo“ – für One Night Stands sind die meisten zu haben. Das brachte so einige Teenie-Fans wohl in Wallung. Sechs Kandidaten sind noch übrig geblieben – irgendwie müssen sie sich die tausenden Fans teilen, die sie fortan auf Schritt und Tritt begleiten. Die Entgleisung vor der Villa war nur der Anfang des Übels. Regelrecht durchgedreht sind sie vor Frühlingsgefühlen in Oberhausen. Ein Sonntagnachmittag-Ausflug der «DSDS»-Gilde ins Einkaufszentrum CentrO sollte eine vergnügliche Stunde mit den Fans werden. Als sich Sebastian wegen dem lauten Gekreische aus der Menge der mittlerweile fast 5.000 Gästen im Inneren des Einkaufszentrum die Ohren zu hielt, kippten schon die ersten Mädels um. Komisch, dass es beim Konzert von Justin Bieber am Abend in der gleichen Stadt weniger Chaos gab. Oder das lag nur daran, dass er das Oberhausener Publikum schlicht mit „Hallo Düsseldorf“ begrüßt hatte. Da hatte der US-Boy wohl jeden Kredit verspielt. Zwar war er in einem Düsseldorfer Nobel-Hotel untergebracht, bei der Fahrt zur Konzerthalle in Oberhausen muss er wohl irgendwie gepennt haben. Tja, auch das ist Showbiz. Und natürlich hatte man den Fauxpas bei der nächsten Silbe wieder verziehen.
Zurück zu den echten Superstars: Als das Geschrei am Sonntagnachmittag immer lauter wurde und das nicht nur aus freudigen Kehlen kam, sondern auch weil von hinten mehrere Menschenmassen nach vorne drängten, hatten die «DSDS»-Kandidaten sich von dem Spektakel verabschiedet und die Veranstaltung abgebrochen. Die Massenpanik war schon im Gang. Laut Polizeiaussagen gab es rund 60 Verletzte. In Medienberichten ist gar von bis zu 80 die Rede. Dabei ging das alles noch glimpflich aus: Quetschungen und Kreislaufzusammenbrüche. Dennoch: Erinnerungen an die «Loveparade» im Juli 2010 dürfen hoch gekommen sein. Eine Massenpanik kostete damals 19 Menschen das Leben. Gelernt haben die Veranstalter in Nordrhein-Westfalen scheinbar nichts. Mit dem Ansturm der fast 19.000 «DSDS»-Fans habe man nicht gerechnet – und das obwohl im letzten Jahr in Bochum beinahe schon ein ähnliches Dilemma geschehen wäre. RTL war nicht der Veranstalter. RTL sorgt sich jetzt um seine Kandidaten. Denn am Samstag sollen sie alle wieder auf der Bühne stehen. Das freie Wochenende hatte man sich wohl auch beim Sender anders vorgestellt.
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