Die Kritiker

«Dr. House: Und nun?» (7x01)

von

Story


Das große Finale der sechsten Staffel hat Spuren hinterlassen. Tiefe, seelische Wunden auch bei dem sonst zynischen Diagnostiker Dr. Gregory House, der in der Nacht des Kranunglücks eine Patientin nicht mehr retten konnte. Am Ende der sechsten Staffel der US-Serie kommt er auf den menschlichen Verlust so gar nicht klar und greift in seiner Wohnung beinahe schon wieder zum Schmerzmittel Vicodin, von dem er jahrelang abhängig war. Doch plötzlich steht die Krankenhaus-Leiterin Dr. Lisa Cuddy in der Tür und schafft es House von dem Vicodin-Gebrauch abzuhalten. Doch weit mehr noch: Die fatalen Ereignisse haben beide Charaktere so sehr erschüttert, dass sie sich in der Wohnung näher kommen. House und Cuddy schlafen miteinander.

Wie frisch Verliebte wollen sie am nächsten Morgen die Wohnung gar nicht mehr verlassen. Einen Anruf von Cuddys neuem Assistenten Alex, der den Ausfall des einzigen Neurochirurgen meldet, nimmt House entgegen und lässt ihn abblitzen. Fortan vereinbart er mit Cuddy, keine Anrufe mehr entgegenzunehmen: Der Tag soll dem neuen Paar gehören. Doch schon bald stellen sich Fragen, wie etwa ob sie die Liebe geheim halten wollen oder sollten, vor allem als Dr. Wilson, in Sorge um seinen vom Unglück erschütterten Freund House, versucht in dessen Wohnung zu gelangen.

Derweil droht im Princeton Plainsboro die Gesundheitsbehörde mit der Schließung des Notfalls, sollte nicht umgehend Ersatz für den erkrankten Neurologen gefunden werden. Dr. Hadley und Dr. Chase versuchen, den kranken Doktor Richardson mit psychedelischen Drogen auf Vordermann zu bringen. Ihr Vorhaben scheitert kläglich und das Unheil nimmt seinen Lauf. Unterdessen erkennt das Team, dass es „13“ Dr. Hadley mit ihrer Kündigung, die sie in der letzten Staffel bei House einreichte, ernst ist. Sie rätseln über ihre Beweggründe.

Darsteller


Hugh Laurie («Dr. Slippery») ist Dr. Gregory House
Lisa Edelstein («Die Liga der Gerechten») ist Dr. Lisa Cuddy
Jesse Spencer («Flourish») ist Dr. Robert Chase
Omar Epps ist Dr. Eric Foreman
Olivia Wilde («O.C., California») ist Dr. Remy “13” Hadley
Peter Jacobson («The Starter Wife») ist Dr. Chris Taub
Robert Sean Leonard ist Dr. James Wilson

Kritik


Viele Folgen sind ins Land gegangen, in denen es in den letzten beiden Staffeln um die Beziehung zwischen Dr. House und Dr. Cuddy ging. Eine lange Geschichte, die schon in der fünften Staffel ihren Anfang nahm. Denn während House zunächst nur in Halluzinationen in Folge seiner Vicodin-Abhängigkeit mit Cuddy zusammen kommt, in Wirklichkeit aber nichts dergleichen geschehen ist, kommt es zum Ende der sechsten Staffel zu einem grandiosen Ende der „Never Ending Story“. Sie endet damit, dass House und Cuddy ein Paar werden – und das kurz bevor House erneut zum Vicodin greift und sich zudröhnen will. An genau dieser Stelle setzt die erste Folge der mittlerweile siebten Staffel von «Dr. House» an und arbeitet die gesamte Story um House und Cuddy gewissermaßen noch einmal im Detail auf. Denn die Fragen, die einer Beziehung bislang stets im Weg standen, stehen auch fernab aller Halluzinationen und trotz der erschütternden Umstände des tragischen Kranunglücks, bei dem House seine Patientin verliert, weiter im Raum. Kann Cuddy all das verzeihen, was House ihr bislang angetan hat? Wird House selbst daran glauben können oder sich gar verändern?

In der Episode ist die Beantwortung dieser Fragen sehr gut gelöst worden. Zunächst erlebt der Zuschauer eine Rückblende auf das Finale der sechsten Staffel und erlebt dann die folgenden Ereignisse hautnah. Wie House und Cuddy zusammen kommen, wie glücklich das neue Paar ist und wie zufrieden beide miteinander sind. Später gibt es dann erste Zweifel. Als Wilson auftaucht und sich um das Wohl von House sorgt, kommt beispielsweise zur Sprache, dass House die neue Beziehung zu Cuddy womöglich geheim halten will. Als dieser dann in die Offensive geht und Wilson von Cuddy erzählt, versteckt diese sich. Für einen Moment keimen auch Erinnerungen an die Halluzinationen im Zuge der Vicodin-Abhängigkeit von House wieder auf. Doch hat House gar kein Vicodin geschluckt, da Cuddy ihn davon abhalten konnte. Aber auch das Eingestehen der gegenseitigen Liebe wird später zu einem leichten Konflikt, der die junge Beziehung fast schon wieder an den Rand des Scheiterns bringt, weil House nicht an seine Besserung glaubt und auch nicht daran, dass Cuddy ihm jemals für seine Art und Weise verzeihen kann. Letztlich kommt es zu einer überraschenden Wendung, was ein guter Kniff in dieser Folge ist.

Ohnehin ist es eine sehr spezielle Folge von «Dr. House», die die siebte Staffel einläutet. Denn einen echten "Fall der Woche" gibt es nicht. Allein der Neurochirurg muss wieder fit gemacht werden, damit das Krankenhaus seine Notfall-Abteilung behält. Denn die steht wegen einer Prüfung vor der Schließung. Das «House»-Team setzt alles daran, um den Arzt wieder auf Vordermann zu bekommen, doch geht gerade das schief. Den Fall betreuen Foreman, Chase & Co. auch nur, weil House und Cuddy mit sich selbst beschäftigt sind, nicht gestört werden wollen und auch gar nicht zur Arbeit erscheinen. House weist sein Team an, sich dem Fall des Neurochirurgen anzunehmen, was eigentlich Cuddys Aufgabe wäre. Doch die möchte House gar nicht aus der Wohnung lassen, da er glaubt dass die schönen Momente mit ihr danach vorbei sein würden. Dass sich die Folge also gänzlich um die „Huddy“-Story fokussiert, ist deutlich zu erkennen. Da geht sogar ein wenig unter, dass „13“ Dr. Hadley ihre eingereichte Kündigung ernst meint. Als kleine Nebengeschichte darf das «House»-Team über deren Beweggründe rätseln. Eine willkommene Abwechslung.

Insgesamt besticht die erste Folge der siebten Staffel von «Dr. House» also vor allem durch die komplette und umfangreiche Aufarbeitung der „Huddy“-Geschichte, die sich bereits über knapp zwei Staffel hingezogen hat. Dass hier eine überraschende Wendung einsetzt, die vom Zuschauer so nicht gerade erwartet wird, weil man schlicht der Meinung ist, dass House eben House und zu keiner Bindung fähig ist, ist ein großer Pluspunkt auch für die weiteren Folge der Staffel. Eine neue Situation, mit der auch die anderen Charaktere in der US-Serie umgehen müssen, bringt in jedem Fall frischen Wind in die Geschichte, die ausgenommen des Endes der sechsten Staffel etwas eingeschlafen war.

RTL zeigt, beginnend mit «Dr. House: Und nun?» am 05. April 2011, neun frische Folgen der siebten Staffel jeweils dienstags um 21.15 Uhr.

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