Die ProSiebenSat.1 Media AG konnte ihren Umsatz im ersten Quartal 2011 erneut steigern und steht nun deutlich besser da als im Vorjahresquartal. Konzern-CEO Thomas Ebeling (Foto) hat also abermals Grund sich und seine Mannschaft zu feiern. Die genauen Zahlen: Der Gesamtumsatz des Konzerns wuchs um 3,7 Prozent auf 682,8 Millionen Euro – im Vorjahresquartal waren es rund 658 Millionen. Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA lag bei 142,6 Millionen Euro – eine Verbesserung von 10,9 Prozent gegenüber dem Q1 in 2010.
Die ProSiebenSat.1 Media AG kann als sehr profitabel bezeichnet werden; denn die Marge stieg erneut und liegt inzwischen bei 20,9 Prozent. Das Ergebnis nach Abgabe von Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter hat sich gegenüber dem ersten Quartal 2010 fast verdoppelt: Betrug es damals 21,7 Millionen Euro, kam man nun auf 38,3 Millionen. "Dank der guten Wachstumsdynamik in vielen Geschäftsbereichen hat die ProSiebenSat.1 Group ihre Gewinne im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich gesteigert. Mit dem Verkauf der Unternehmen in den Niederlanden und Belgien haben wir zudem unser Auslandsportfolio optimiert und unsere Finanzkraft gestärkt," erklärte der Vorstandsvorsitzende, Thomas Ebeling, am Donnerstagmorgen.
Halten konnte man die Vorjahresergebnisse im Bereich des deutschen TV-Geschäfts. Weil Ostern in diesem Jahr so spät lag, hatten es die deutschen Sender in Sachen Werbung etwas schwerer. Wie im Vorjahresquartal hatte die ProSiebenSat.1 Media AG einen TV-Werbeanteil von 43,1 Prozent – sicherlich ein Erfolg für das Münchner Unternehmen. Im deutschsprachigen TV-Segment konnte der Konzern seine externen Erlöse mit 413,3 Millionen Euro ebenfalls auf Vorjahresniveau halten. Die Gesamtkosten des Konzerns - bestehend aus Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten - sind im ersten Quartal 2011 um 3,3 Prozent bzw. 18,9 Millionen Euro auf 593,1 Millionen Euro gestiegen, gab der Konzern bekannt.
9Live-Zahlen brechen ein
Am Mittwochnachmittag informierte Konzernchef Ebeling seine Mitarbeiter darüber, dass schon in wenigen Wochen der Live-Betrieb des Senders 9Live eingestellt wird (wir berichteten). In jüngster Vergangenheit brachen die Zahlen des Kanals, die schon vor Monaten nicht mehr sonderlich gut waren, nochmals deutlich ein. Erstmals seit Längerem gab die AG genauere Ergebnisse des Call-In-Kanals bekannt. Im ersten Quartal 2010 setzte 9Live noch 14 Millionen Euro um, im ersten Quartal 2011 waren es nur noch 9,2 Millionen. Mit Minus 34,3 Prozent hätten sich diese „deutlich rückläufig“ entwickelt, heißt es in einer Mitteilung. Die Gewinnspiel- und Audiotex-Aktivitäten der ProSiebenSat.1 Group, die ebenfalls 9Live produziert, sollen fortgesetzt werden.
Ein Blick ins Ausland: Der externe Umsatz des internationalen TV-Segments stieg im ersten Quartal 2011 um 12,6 Prozent auf 181,1 Millionen Euro – vor allem in Nordeuropa lief es richtig gut. Das Wachstum wurde maßgeblich von der sehr guten Performance der nordeuropäischen Senderfamilie getrieben, die ihre TV-Umsätze deutlich um 27,3 Prozent auf 90,1 Millionen Euro steigern konnte. Zum 31. März 2011 hat sich die Netto-Finanzverschuldung der ProSiebenSat.1 Media AG um 278,4 Millionen Euro bzw. 8,1 Prozent auf 3,152 Milliarden Euro verringert. Deshalb blickt der Konzern positiv auf die restlichen Monate des Jahres. In einer Pressemitteilung heißt es: „Der Konzern rechnet sowohl für das erste Halbjahr als auch für das Gesamtjahr 2011 mit steigenden Umsätzen im mindestens niedrigen einstelligen Prozentbereich. Während die Erlöse des deutschsprachigen TV-Segments im ersten Halbjahr aufgrund der derzeitig zurückhaltenden Entwicklung im deutschen TV-Werbemarkt auf Vorjahresniveau liegen dürften, plant der Konzern für das Gesamtjahr mit einem leichten Umsatzwachstum. Für das internationale TV-Segment erwartet die ProSiebenSat.1 Group auf Jahressicht eine deutliche Umsatzsteigerung.“ CEO Ebeling sagt: „Wir haben große Fortschritte bei der Optimierung des Portfolios gemacht und werden den Verschuldungsgrad deutlich reduzieren. Unsere Wachstumsstrategie, unterstützt durch vernünftiges Kostenmanagement, setzen wir konsequent fort. Mit unserer 4-Säulen-Strategie ist die Gruppe sehr gut aufgestellt. Wir sehen weiterhin auch mittelfristig positive Wachstumschancen im Werbemarkt. Dank der konsequenten Vernetzung unserer TV-Inhalte mit Online- oder Pay-Angeboten, bieten wir unseren Kunden auf allen Plattformen ein hochwertiges Werbeumfeld.“
Man gehe davon aus, 2011 erneut ein Rekordergebnis erzielen zu können. Für das zweite Quartal sind nun größere Investitionen tätigen: Dazu gehört die Akquisition von maxdome, die Expansion der Content-Production von RedArrow oder der Ausbau jüngst gestarteter Sender.