Neben der inhaltlichen Qualität des diesjährigen «ESC» diskutierten unsere Foren-User über das Gewinner-Land: Aserbaidschan.
Die Titelverteidigung ist Lena am Samstagabend nicht gelungen, doch zufrieden sein kann man mit dem aus der Düsseldorfer Esprit-Arena gesendeten «Eurovision Song Contest» dennoch allemal. Dieser Ansicht sind nicht nur unsere Forumsteilnehmer, auch die anderen Nationen haben ausschließlich lobende Worte für die deutschen Veranstalter gefunden. Quotenmeter.de hat einige Eindrücke aus der Nacht von Samstag auf Sonntag zusammengetragen: Wie war die Show inhaltlich? Hat Aserbaidschan mit ‚Running Scarred‘ verdient gewonnen? Und: Was hat es mit der angeblichen Punkteschieberei einiger Länder auf sich?
„Dass Aserbaidschan gewonnen hat, hat mich schon überrascht, obwohl ich schon erwartet habe, dass die recht weit oben platziert sind“, sagt Kunstbanause. Dass Lenas Beitrag ‚Taken By A Stranger‘ hingegen auf dem zehnten Platz – und somit im Mittelfeld – gelandet ist, hat ihn nicht verwundert: „Ich sagte ja gehobenes Mittelfeld, und das hat sich bewahrheitet. Hat halt so gar nicht zu ihr gepasst, das mystisch-laszive Image, und den Song fand ich ohnehin nicht so prickelnd.“ Belthazor findet es eine Schande, „dass die Schweiz so weit hinten gelandet ist, und dann auch noch keine Punkte aus Österreich bekommen hat. Ich mochte Blue schon immer. Daher habe ich mir ja sogar die Top 10 gewünscht“, so das Forumsmitglied.
Unterdessen beklagt sich RW06 darüber, dass sich fast alle Songs gleich angehört hätten: „Ich bleibe der Meinung, dass das Meiste 0815-Mainstream Musik war und Lena den außergewöhnlichsten Song hatte! Auch die Performance war echt super! Die Halle hat getobt nach ihrem Auftritt“, findet er auch im Nachhinein äußerst lobende Worte zu Lenas Auftritt. „Raab, Anke und Judith haben wirklich einen super Job gemacht, mit den man wirklich sehr zufrieden sein kann. Die gesamte Bühne sowie die Ton und Lichtqualität waren grandios. Eine super Stimmung in Düsseldorf“, schließt sich Raabinator der mehrheitlichen Meinung an. phreeak denkt derweil schon an 2012: „Hat Aserbaidschan eigentlich irgendwelche große Hallen? So einen aufwendigen «ESC» werden wir wohl aber nicht nächstes Jahr geboten bekommen“, zweifelt der Foren-User schon jetzt an dem neuen Gastgeberland.
Da laut phreeak die Hälfte aller Einwohner Aserbaidschans unter der Armutsgrenze leben, befürchtet er, dass die Halle größtenteils leer bleiben wird, da sich „sowieso keiner irgendwelche Tickets leisten kann für Events.“ vicaddict entgegnet daraufhin, dass das, was sich die Bevölkerung leisten kann keine Rolle spielen würde. Er ist sich sicher, dass sich Aserbaidschan „nicht lumpen lassen und eine ordentliche Show abliefern [wird].“ „Wirklich kritisch wäre es wirklich nur, wenn Albanien oder Moldawien mal gewinnen würden. Die könnten sich definitiv nicht mehr leisten als eine Turnhalle“, so der Forumsteilnehmer weiter. „Problematisch wird [nur] die Infrastruktur sein, die Sicherheit im Land – und auch die Zeitverschiebung“, meint CommanderNOH nachdem mehrere Leute im Forum ihren Unmut über die nächste Veranstaltung äußerten. Denn wenn der «Eurovision Song Contest» im nächsten Jahr in Aserbaidschan ausgetragen wird, dann wird es vor Ort höchstwahrscheinlich 1 Uhr nachts sein, während in den Ländern mit mitteleuropäischer Uhrzeit die Show wie gewohnt um 21 Uhr beginnt.
Ein gänzlich anderes Thema schneidet derweil Fernsehfohlen an, der sich an den zwischenzeitlichen Pfiffen während der Punktevergabe gestört hat. „Bei Zypern und Griechenland ist das aber z.B. Tradition und gerechtfertigt. Unverschämtes Pack“, verteidigt TIMBO die teils heftigen Buhrufe im Publikum. Gleichzeitig sagt er aber auch: „Generell bin ich aber auch gegen jegliche Art von ausbuhen/pfeifen.“ „Wenn Portugal Spanien 10 Punkte gibt und wenn Zypern Griechenland gibt, dann ist das schlicht und einfach eine Form von Betrug, denn da geht es nicht mehr um Musikgeschmack. Deshalb fand ich die Pfiffe vollkommen gerechtfertigt! Die gingen ja nicht gegen die Künstler, sondern gegen die Stimmen und wohl auch ggf. die Jurys, die da in Zypern z.B. durchaus mal was anderes voten könnten“, schreibt Grewel. CommanderNOH wettert dagegen: „Das ist doch kein Betrug. In Portugal und Spanien oder in Zypern und Griechenland oder in Bosnien und Serbien oder in Dänemark und Schweden hört man die gleiche Art Musik und in vielen Fällen ist der jeweilige Künstler auch dort sehr bekannt.“
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Lesen Sie zu diesem Thema auch den ausführlichen Vor Ort-Bericht von Quotenmeter.de-Redakteur Fabian Riedner.