Ki.Ka-Betrugsskandal: MDR zieht weitere Personal-Konsequenzen

Der MDR hat die Zusammenarbeit mit einem freien Mitarbeiter der Ki.Ka-Herstellungsleitung mit sofortiger Wirkung beendet.

Im Betrugsskandal um den Kinderkanal von ARD und ZDF hat der federführende MDR weitere personelle Konsequenzen gezogen. Der öffentlich-rechtliche Sender hat die Zusammenarbeit mit dem freien Mitarbeiter der Ki.Ka-Herstellungsleitung mit sofortiger Wirkung beendet. Die weitere Prüfung der Geschäftsbeziehungen des Ki.Ka durch die internen Revisionen von MDR und ZDF ergaben den Verdacht, dass sich dieser durch kriminelle Handlungen einen Vorteil verschafft habe, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein entsprechendes Kündigungsschreiben wurde dem freien Mitarbeiter der Herstellungsleitung des Ki.Ka schon Anfang Juni 2011 zugestellt, teilt der MDR mit. Bereits im Dezember 2010 hatte der MDR den ehemaligen Ki.Ka-Herstellungsleiter außerordentlich gekündigt, er steht mittlerweile vor Gericht und hat bereits ein Geständnis über seine Betrugsfälle abgelegt (wir berichteten). Im März folgte eine weitere außerordentliche Kündigung gegen eine Ki.Ka-Mitarbeiterin in der Herstellungsleitung. Zudem wurden Abmahnungen sowie Ermahnungen ausgesprochen. Außerdem hat der MDR nun ein externes Beraterteam eingesetzt, um die Wirksamkeit der bestehenden Kontrollmechanismen im Ki.Ka und im MDR analysieren und überprüfen zu lassen.

„Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind abzuwarten“, erklärte der MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen und betonte: „In den vergangenen Monaten hat der MDR auf Basis des Revisionsberichtes entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um künftig Vorfälle dieser Art zu verhindern. Zudem sieht der Sender eine stärkere Anbindung des Ki.Ka an den MDR vor. Zusätzlich soll beim Ki.Ka eine Beschaffungsstelle bei der Programmgeschäftsführung eingerichtet und die Compliance-Organisation des MDR durch die Berufung eines Compliance-Beauftragten weiterentwickelt werden“, beschreibt Thärichen das weitere Vorgehen.