Pokern - hierzulande nur eine Randerscheinung? Bislang waren die Quoten eher mau.
Längst ist Poker keine Randerscheinung mehr, es ist den Spielbanken und Casinos entwachsen, Pokerturniere sind fast schon zum massentauglichen Phänomen geworden. Einst fristete Poker ein eher unbeachtetes Dasein auf diversen Sportsendern, doch inzwischen widmen sich auch große Privatsender dem Kartenspiel, in dem Glück und Geschick aufeinander treffen.
ProSieben hat es vorgemacht: Zusammen mit dem Anbieter eines Online Casino für Poker, suchte der Sender in der Show «Das PokerStars.de Ass» Deutschlands besten Pokerspieler. Ob es nun an der für das breite Publikum recht uninteressanten Sendezeit mitten in der Nacht lag oder am Format selbst – die Quoten der Pokersendung blieben eher mäßig. Im Internet wurde auf einschlägigen Pokerseiten dafür umso mehr über den Start und den Stand der Sendung berichtet.
Mehr Erfolg hatte ProSieben bisher mit dem von Aushängeschild Stefan Raab ins Leben gerufenen Format «Die TV Total PokerStars.de Nacht». Dort spielen Kandidaten aus A-, B- und C-Prominenz mit Stefan Raab, Elton und einem Teilnehmer, der sich über die Website des Sponsors qualifizieren kann, um den Hauptpreis. Für den Erfolg des Formates sprechen zumindest die inzwischen 21 Folgen, die nächste Sendung läuft im Herbst. Die Online-Qualifikationsturniere laufen bereits.
Doch trotz aller Shows und Berichten auf den Privaten und den Sportsendern – im Vergleich zu Amerika fristet Poker in Deutschland dann doch eher noch ein Nischendasein. Grund für die Medienpräsenz des Poker in Amerika dürften unter anderem die hochkarätigen Turniere sein, die in den USA veranstaltet werden. So hat das größte und wichtigste Pokerturnier, die "World Series of Poker", das alljährlich in Las Vegas zwischen Spielautomaten und BlackJack ausgetragen wird, den Star einer neuen Poker-Soap hervor gebracht: Joe Cada.
Er war der bis dato jüngste Sieger der "World Series of Poker 2009" und durfte ein Preisgeld in Höhe von mehr als 8,5 Millionen US-Dollar mit nach Hause nehmen. Im Jahr darauf ging die Reality-Show «6th Street: Life after the River» auf Sendung – mit Joe Cada in der Hauptrolle. Sie erzählte die Geschichte von Joe vor, während und nach dem großen Sieg in Las Vegas.
Die Show konnte jedoch nicht an den Erfolg des Reality-Formates «2 Months, 2 Million» anknüpfen, das 2009 auf G4TV lief. Inhalt der Show: Vier junge Poker-Profis sollten in zwei Monaten zwei Millionen Dollar mit Poker verdienen. Gedreht wurde natürlich in Las Vegas, geholfen hat das allerdings nicht – ihr Ziel haben die vier Jungs nicht erreicht. Sie verdienten nur 676.000 Dollar.