Am Montagabend endet die elfte Staffel der Reality-Show. Am Ende brachen die Zuschauerzahlen ein, im Schnitt kam man auf die schwächste Quote seit Staffel sechs.
Nein, die Quoten der elften Staffel sprachen am Schluss nicht mehr für die Stärke der Marke «Big Brother». Die erste reine Sommerstaffel der Reality-Sendung wird vermutlich auch die letzte bleiben. Angefangen hatte alles mit guten Quoten, neun Prozent oder mehr waren durchaus drin. Dann verlängerte RTL II die elfte Staffel um fünf Wochen – und genau das tat dem Format letztlich nicht gut. Nur 3,8 Prozent an einem Sonntag, in der vergangenen Woche nur 5,3 Prozent am Freitag. Da muss mehr zu holen sein – auch wenn man von Sender- und Produzentenseite keine Unzufriedenheit zeigen will.
RTL II-Programmchef Holger Andersen sagt: „«Big Brother» übt nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Wir freuen uns, dass die Zuschauer dem Format auch in der elften Ausgabe die Treue gehalten haben und blicken zufrieden auf 134 spannende Tage zurück.“ Einen Ausblick mag man nicht wagen; das allerdings ist nicht ungewöhnlich. Es war schon öfter der Fall, dass es ungewiss war, ob die Lichter der TV-WG noch einmal angehen werden, wenn sie heute Nacht in Ossendorf erlischen.
Das Statement von Endemol-Boss Marcus Wolter lässt da schon etwas tiefer blicken. Man kann diesmal eben nicht über großartige Kandidaten wie Klaus in Staffel zehn sprechen oder darüber, dass man die erfolgreichste Staffel seit Jahren gemacht hat. Also muss man andere Argumente finden, die für einen sprechen – und da dient derzeit das Internet. „Was mich besonders freut ist, dass die Reality Show bei der Generation Facebook angekommen ist: Fast 400.000 Freunde von Big Brother Deutschland sprechen für sich.“ Das vor allem die vergangenen Wochen von vielen als gähnend langweilig empfunden wurden, münzt der Endemol-Boss auf diese Art und Weise um: „Geheimnisvoll, fröhlich, skandalfrei – es ist uns gelungen, das Image von «Big Brother» mit der 11. Staffel noch einmal völlig neu aufzuladen.“
Natürlich gibt es nun wieder Stimmen, die am Abend die Beerdigung von «Big Brother» in Deutschland sehen. Das wäre vielleicht verfrüht, bleibt doch abzuwarten, wie sich das Ersatzprogramm «Berlin – Tag & Nacht» letztlich schlägt. Klar ist aber: Anders als nach Staffel zehn hat Endemol nun nicht mehr ganz so viele gute Argumente auf seiner Seite.