Story
Als der Fotograf Florian Bachner morgens joggen gehen will, entdeckt er die Leiche von Nathalie Rinner neben ihrem Wagen. Das Fotomodel wurde erschlagen, von der Tatwaffe fehlt jedoch jede Spur. Die Cops recherchieren, dass Rinner für ein Fotoshooting engagiert worden war. Ihr Manager, Udo Schargl, zeigt sich entsetzt über den Tod seiner Laufstegschönheit. Fotomodel Mona Lehrmann hingegen nutzt die Aufregung, um als Tatverdächtige für sich Eigenwerbung zu machen. Oder hat Lehrmann das Ableben ihrer Konkurrentin gezielt geplant?
Als die Cops von Maskenbildnerin Agnes Liski erfahren, dass die Tote eine Affäre mit Manager Schargl hatte, um so an lukrative Aufträge zu kommen, wird es plötzlich eng für Mona Lehrmann. Auch Robert Raab, Nathalies Ex und erfolgloser Architekt, zählt zum Kreis der Verdächtigen. Aus Eifersucht könnte er zugeschlagen haben. Dass er am Tatort war, um mit Nathalie zu reden, gibt Raab zwar zu, mit dem Mord will er allerdings nichts zu tun haben. Ein schwieriger Fall für Kommissar Hofer, der bei seinen Ermittlungen von Christian Lind unterstützt wird. Eigentlich war dieser nach Rosenheim gekommen, um Urlaub zu machen. Da Hansen allerdings Controllerin Ortmann zur Hand gehen muss, springt der Aushilfskommissar aus Hamburg ein.
Darsteller
Joseph Hannesschläger («Der Schuh des Manitu») ist Korbinian Hofer
Igor Jeftic («Powder Park») ist Sven Hansen
Max Müller («Bernds Hexe») ist Michael Mohr
Marisa Burger («Baching») ist Miriam Stockl
Karin Thaler («Vincent Will Meer») ist Marie Hofer
Tom Mikulla («Familie macht glücklich») ist Christian Lind
Michael A. Grimm («Dahoam is Dahoam») ist Tobias Hartl
Kritik
Süddeutsche, insbesondere Bayern, werden im Fernsehen immer gerne als sehr behäbig dargestellt. Das ist ihr Klischee, und wenn das Vorurteil schon einmal etabliert ist, kann man es ja auch gleich für die Figurenentwicklung verwenden.
So geschah das wohl auch bei den «Rosenheim Cops», und die neue Folge „Der Preis der Schönheit“ (Regie: Jörg Schneider) bildet hier keine Ausnahme. Den Protagonisten fehlt es an Drive, der Story an Spannung. Die Polizisten aus dem bayerischen Alpenvorland sind allesamt sehr trottelig, vermasseln aus Blödheit Verfolgungsjagden und benehmen sich bei Gesprächen mit den Verdächtigen wie der Elefant im Porzellanladen. Kurz gesagt: Sie machen Fehler, die keinem ordentlichen Polizisten unterlaufen dürfen; sie verhalten sich auf eine Weise, die für Vertreter der Staatsgewalt gänzlich inakzeptabel wäre. Sogar in Bayern. Doch am Ende lösen sie, trotz ihrer Beschränktheit, den Fall – und das ist es, was hier dramaturgisch wohl zu zählen hat.
Dass es den Figuren an Charme fehlt, wird ebenfalls recht schnell klar. Hier sind keine „Alten“, „Derricks“ oder „Horatios“ am Werk. Hier werkeln Rosenheimer Hinterwäldler am Tatort herum, unterstützt von einem Hamburger Kollegen, der in der bayerischen Provinz eigentlich nur Urlaub machen wollte. So läuft das in Süddeutschland – zumindest in dem Süddeutschland, das uns das ZDF am Vorabend präsentiert.
In diesem Rosenheim wird gemordet, was das Zeug hält – schon weit über hundert Folgen lang. Doch auf Spannung setzt das Drehbuch von Nikolaus Schmidt ebenso wenig, wie auf einen differenzierten Umgang mit den Charakteren. Der Mord ist eine 08/15-Geschichte, die Sub-Plots langweilig und abgedroschen. Hier wird alles aalglatt erzählt; das Resultat ist ein lauer Krimi ohne Ecken und Kanten, den auch die Schauspieler nicht mehr retten können.
Die elfte Staffel von «Die Rosenheim-Cops» ist ab Dienstag, den 13. September 2011, um 19.25 Uhr zu sehen.